Zusammenfassung
Allgemeines. Unter der Voraussetzung, daß das Objektiv der Aufnahmekammer perspektivisch richtig abbildet, d. h. frei ist von Verzeichnungsfehlern, ist das auf der Platte erhaltene Bild eine exakte Perspektive des dargestellten Objekts. Der Abstand des perspektivischen Zentrums — des hinteren (bildseitigen) Haupt-punktes des Objektivs — von der bildauffangenden Fläche wird Bildweite genannt. Der Fußpunkt des vom Objektivhauptpunkte auf die Bildebene gefällten Lotes heißt (Bild-)Hauptpunkt, das Lot selbst Achse der Perspektive oder optische Achse der Kammer. Im folgenden wird im allgemeinen die Verwendung von Meßbildern vorausgesetzt, das sind solche Aufnahmen, auf denen die Lage des Bildhauptpunktes irgendwie ersichtlich oder einwandfrei rekonstruierbar ist und bei denen die Bildweite bekannt sein soll. Lage des Bildhauptpunktes und Bildweite bestimmen theoretisch die „innere Orientierung“einer Aufnahme. Eine durch die Kammerachse gelegte vertikale Ebene schneidet aus dem Meßbild die Haupt vertikale, eine durch den (hinteren) Hauptpunkt des Objektivs gelegte horizontale Ebene den Bildhorizont aus. Die durch den Bildhauptpunkt gezogene Parallele zum Bildhorizont heißt Haupthorizontale. Bei horizontaler Lage der Kammerachse fallen somit Bildhorizont und Haupthorizontale zusammen. Die Lage der letzteren bestimmt — gemeinsam mit der Neigung und Richtung der Kammerachse und der Lage des vorderen (objektseitigen) Objektivhauptpunktes im Raum — die „äußere Orientierung“5 eines Meßbildes.
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Literatur
L. P. Clerc, Applications de la photographie aérienne, Paris 1920; A. H. Carlier, La phot, aérienne pendant la guerre. Paris 1921.
P. Riebesell, Photogrammetrie in d. Schule, Leipzig 1914; K. Krause, Geogr. Anz. 20, 1919, S. 17; E. Ewald, Verh. d. 21. Deutsch. Geographentages Breslau, Berlin 1925, S. 212.
Vgl. hiezu S. 108.
Näheres hierüber s. S. 103.
Vgl. hiezu S. 104 und S. 164.
Vgl. z. B. F. Steiner, Die Photographie im Dienste d, Ingenieurs, Wien 1893.
S. Finsterwalder, Jahresber. d. Deutsch. Math. Vereinig. 6, 1897, 2, S. 15 u. 40.
Vgl. S. 104.
Diese Definition gilt nur unter gewissen Voraussetzungen, vgl. S. 157.
Über die künstliche Herstellung ebener Linienzüge an beliebig ausgeformten Objekten s. S. 28 ff.
Vgl. z. B. E. Feyer, Büdmess. u. Luftbildwes. 2, 1927, S. 160.
Vgl. R. Thiele, Métrophotographie aérienne à l’aide de mon Auto-Panoramographe, Int. Arch. f. Photogramm. 1, 1908, S. 35.
P. Heindl, Photogrammetrie, Leipzig 1915.
Ohne Einschränkung hinsichtlich des Neigungswinkels sind für eine linienweise mechanisch-automatische Umbildung oder Entzerrung anwendbar die auf S. 86 beschriebenen Universal-Ausmeßgeräte.
G. Kammerer, Int. Arch. f. Photogramm. 3, 1912, S. 196 (dazu Tafel III ebendort).
Vgl. z. B. CL. Aschenbrenner, ZS. f. I. 46, 1927, S. 578.
TH. Scheimpflug, Phot. Korr. 1898. Die Bedingung ist schon früher von E. Abbe angegeben worden (vgl. S. Czapski, Theorie d. opt. Instr. nach Abbe, Breslau 1893, S. 27 ).
Vgl. S. 77, Doppelprojektionsgeräte nach Scheimpfltjg.
Über Einzelheiten s. z. B. 0. v. Gruber, Bildmess. und Luftbildwes. 2, 1927, S. 10. Ygl. auch FR. Schilling, ZS. f. Vermessungswes. 55, 1926, S. 289.
Tu. Scheimpflug, Phot. Korr. 1906, S. 516. — Derselbe, D. R. P. Nr. 64527 v. 15. April 1903.
O. v. Gruber, ZS. f. I. 45, 1925, S. 561 bis 573.
CL. Aschenbrenner, Mitt. d. Photogrammetrie G. m. b. H., 2, 1926, Nr. 6. Wegen konstruktiver Einzelheiten dieses Gerätes vgl. D. E. P. Nr. 448166 und D. R. P. Nr. 448167.
O. v. Gruber, Bildmess. u. Luftbildwes., 2, 1927, S. 10.
Vgl. hiezu z. B. 0. v. Gruber, ZS. f. 1. 42, 1922, S. 161.
Diese einfache empirische Methode der Bildorientierung ist nicht anwendbar
Von besonderem Einfluß sind selbstverständlich etwaige Fehler der Einpaßpunkte. Vgl. hiezu etwa K. Gürtler, Die Luftwacht, Berlin 1927, Heft 8.
D. E. P. 29002 vom 13. Okt. 1888.
K. Zaar, Int. Arch. f. Photogramm. 4, 1913/14, S. 64ff.
K. Zaar, a. a. 0. S. 70.
F. Schaffernak, Mitt. d. Techn. Versuchsamtes, Wien 1916; vgl. auch E. Dolezal, Keferat hierüber im Int. Arch. f. Photogramm. 5, 1916, S. 157.
E. Dolezal, ZS. f. Verm., 36, 1907, S. 209ff. Über die Verwendung einer horizontalen Basis vgl. P. Werkmeister, Int. Arch. f. Photogramm. 6, 1919 /23, S. 67.
Das Verfahren ist von B. Spieweck mit Erfolg auch benutzt worden zu Start- und Landungsmessungen v. Flugzeugen. Vgl. 60. Ber. d. Deutsch. Versuchsanstalt f. Luftfahrt, Berlin-Adlershof, 1929.
S. Finsterwalder, Jahresber. d. Deutsch. Mathem.-Vereinigung, 6, 2, 1897, S. 18 ff.
Vgl. aber auch: E. Dolezal, Akad. d. Wiss. in Wien, Math.-naturw. Kl., Bd. 111, Abt. IIa, 1909. Hier sei (als weiteres Beispiel für die Einbild-Photogramm-metrie) auch erwähnt: H. Löschner, Österr. Wochenschr. f. den öffentl. Baudienst 18, S. 205ff.
K. Zaar, Int. Arch. f. Photogramm. 3, 1912, S. 96ff.
K. Zaar, a. a. 0., S. 269ff. Über d. Spezialfall, daß die Spiegelebene winkelrecht zur Bildebene steht vgl. auch C. Pulfrich, ZS. f. I. 25, 1905, S. 93ff.
Derselbe, Int. Arch. f. Pliotogramm. 4, 1913/14, S. 200ff.
K. Schwarzschild, Eders Jahrb. f. Phot. u. Reprod., 1903, S. 207; R. Hugers-Iioff, Kartographische Aufnahmen und geographische Ortsbestimmung auf Reisen, Smmlung Göschen, Bd. 607, Berlin und Leipzig, 1912.
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Hugershoff, R. (1930). Rekonstruktion des Objektes aus einer Aufnahme. In: Hugershoff, R. (eds) Photogrammetrie und Luftbildwesen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5367-3_3
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