Zusammenfassung
Eine der wichtigsten Aufgaben des mikrophotographischen Verfahrens ist die Abbildung lebender (lebensfrischer) Objekte, denn bei diesen läßt sich eine vollkommen objektive und objektähnliche Wiedergabe des im Mikroskop beobachteten Bildes mit keinem anderen Verfahren erzielen. Die Schwierigkeiten jedoch, die man zu überwinden hat, bis man die gewünschte scharfe und kontrastreiche Aufnahme erhält, sind gerade bei den lebenden Objekten am größten. Die Kontraste sind in der Hauptsache von Brechungsinterferenzen, seltener von Beugungsinterferenzen (z. B. bei den periodischen Strukturen der Diatomeenschalen, Chitingebilden, Fibrillenstrukturen usw.) und nur ausnahmsweise durch selektive Lichtabsorption (bei pigmenthaltigen pflanzlichen und tierischen Zellen) bedingt Die Brechungsunterschiede zwischen der abzubildenden Struktur und ihrer Umgebung sind aber bei biologischen Objekten häufig sehr gering, namentlich innerhalb der lebenden Zellen. Bilder mit guten Kontrasten, wo die Strukturen sich deutlich vom Hintergrund abheben, wird man also nur bei einer der optischen Natur des Objekts genau angepaßten Beleuchtung und oft nur mit besonderen Beleuchtungsarten erzielen. Bekanntlich werden die Interferenzbilder (Strukturbilder im Sinne von Abbe) bei einer Beleuchtung mit schmalen, zentralen Lichtbündeln deutlicher. So pflegt man dementsprechend nichtfixierte und ungefärbte Präparate mit eng zugezogener Irisblende zu beobachten und auch zu photographieren (s. S. 23).
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Péterfi, T. (1933). Die Mikrophotographie im Dienste der mikroskopischen Lebendbeobachtung. In: Péterfi, T. (eds) Wissenschaftliche Anwendungen der Photographie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5334-5_27
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