Zusammenfassung
Das stereoskopische Bild (vgl. auch dieses Handbuch, Bd. VI 1). Das binokulare Sehen und der damit verbundene stereoskopische Effekt bietet auch in der Mikroskopie viele und wesentliche Vorteile. Hat man nicht gerade Untersuchungen von sehr dünnen Schnittpräparaten vor, wo nur einzelne optische Querschnitte des Objekts den Forscher interessieren, sondern will man von den körperlichen und räumlichen Verhältnissen ein räumliches mikroskopisches Bild erhalten, so wird man binokulare Mikroskope benützen und mit diesen stereomikroskopische Bilder erzeugen (s. v. Rohr [1], Lihotzky [1]). Zwei grundsätzlich verschiedene Untersuchungsmethoden stehen dabei zur Verfügung: Entweder betrachtet man mit zwei Augenlinsen zwei Zwischenbilder, das von einem Objektiv geliefert wird (monoobjektiv-binokulares Mikroskop) (Abb.157), oder aber man erhält von zwei Objektiven zwei Zwischenbilder, die jedes durch ein Okular betrachtet erst in der Sehsphäre des Beobachters zu einem stereoskopischen Bild vereinigt werden (biobjektiv-binokulares Mikroskop). Es braucht hier nicht weiter erklärt zu werden, daß nur bei der letzterwähnten Art in derselben Weise stereoskopische Bilder entstehen, wie man sie mit freiem Auge zu sehen pflegt. Bei der anderen Art der Abbildung mit einem Objektiv und zwei Okularen muß man, abweichend von dem gewöhnlichen Sehvorgange, durch besondere Okularblenden ein linkes und ein rechtes Teilbild erzielen, die dann, von den Augen aufgefangen, in der Sehsphäre vereinigt werden. Die damit erzeugte Wirkung bietet jedenfalls in doppelter Hinsicht Vorteile für die mikroskopische Beobachtung. Zunächst ist das Betrachten des mikroskopischen Bildes mit zwei Augen durch das Abbesche stereoskopische Okular, durch einen binokularen Tubusaufsatz (Bitumi oder noch besser Bitukuni der Firma Zeiss, oder durch binokulare Tubusaufsätze der Firmen Leitz und Reichert) bequemer und weniger ermüdend als die monokulare Beobachtung; dann aber erhält man mit den zu den binokularen Tubusaufsätzen gehörenden ufsatzblenden (welche links die rechte, rechts die linke Hälfte des Ramsdenschen Kreises abdecken) einen stereoskopischen Effekt, bei dem man eine ausgezeichnete Tiefenwirkung erhält und die Strukturelemente viel plastischer wahrnimmt als sonst mit einem Okular (s Lihotzky [1], Scheffer [5]).
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Péterfi, T. (1933). Die Stereo-Mikrophotographie. In: Péterfi, T. (eds) Wissenschaftliche Anwendungen der Photographie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5334-5_21
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