Zusammenfassung
In Bamberg grüßte den größten Kriminalisten im Zeitalter des deutschen Idealismus das Andenken jenes großen Kriminalisten der Reformationszeit, der dreihundert Jahre zuvor am gleichen Orte gewirkt hatte: Johann von Schwarzenberg. Heimatlich umfing ihn die Mainlandschaft. Die Vaterstadt Frankfurt war ihm um vieles nähergerückt, und wenn er einen Urlaub zum Krankenbett des Vaters eigenwillig überschritt, ließ ihn sein guter König landesväterlich wissen, „Seine königliche Majestät achteten die treue Erfüllung kindlicher Pflichten ebenso hoch als die Erfüllung amtlicher Pflichten gegen den Staat.“ Die schönste Wohnung nahm ihn auf, der sogenannte Huttensche Hof, die Domprobstei, mit der Aussicht auf den Dom und einem großen, damals verwilderten Garten. Ein literarisches Augenblicksbild aus Feuerbachs sommerlichem Gartenleben ist uns überliefert: Feuerbach in Hemd und Unterkleidung unter einem Baum im Grase gelagert, ein Glas Punsch zur Seite, Tiecks Zerbino in der Hand und vor Vergnügen über diese Lektüre mit den Beinen in der Luft strampelnd. Romantisch war die Landschaft und das Stadtbild, und in der Tat war Bamberg noch vor kurzem eine Hochburg der Romantik gewesen.1
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Literatur
Krenzer, Das geistige u. gesellschaftl. Leben Bambergs zu Beginn des 19. Jahrh., 1929 (Verlag des Bamberger Tageblattes). Ricarda Huch, Romantik, Bd. II, 5. Aufl. 1917, S. 18f.
Vgl. den schönen Brief an Hitzig v. 15. 5. 1823 im Märkischen Museum in Berlin.
Z. Funck, Aus dem Leben zweier Dichter (Hoffmann u. Wetzel), 1836.
In der Zeitschr. Europa, herausg. v. August Lewald, 1840, Bd. 4, S. 49ff.
Gareis, Birnbaum, 1878, S. 18.
Krenzer, Eine Preßaffäre Wetzeis i. J. 1815, im 70. Bericht des Historischen Vereins zu Bamberg, 1912.
Ringseis, Erinnerungen I, 1886, S. 213, 300.
Krenzer, Die Jahresfeier der Völkerschlacht bei Leipzig in Bamberg 1814, im 11. Bericht des Historischen Vereins in Bamberg, 1914.
Cramer, Hauschronik, S. 130, Liepmann, Kieler Professoren, S. 117.
Weitere Gutachten aus Bamberg: Biogr. Nachl. II, 247, Anm. 2.
Brief an Schindler v. 23. 6. 1815 in der Münchener Staatsbibliothek.
Brief an Schindler v. 23. 6. 1815.
Zwei Dichter, 1836, S. 126f.
In einer handschriftlichen Charakteristik Feuerbachs, deren Kenntnis ich Herrn Landgerichtsdirektor Vocke in Ansbach danke.
Die Briefe von Feuerbach an Smidt in Smidts Nachlaß auf der Stadtbibliothek in Bremen.
Lenz, Geschichte der Universität Berlin I, 1910, S. 564f.
Ringseis, Erinnerungen I, 1886, S. 565.
Biogr. Nachl. II, 48ff.
Wie sie in Württemberg ganz ähnlich v. Wangenheim vertrat; vgl. Treitschke, D. G. II, 5. A., 1897, S. 314.
Hauschronik, S. 188.
Kleine Schriften, S. 133 ff.
Zeitschr. f. geschichtl. Rechtswissenschaft, Bd. III, 1816, S. Iff.
Stoll, Savigny I, 152.
Denkwürdigkeiten, 1887, S. 548.
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Radbruch, G. (1934). Bamberg. In: Paul Johann Anselm Feuerbach. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5324-6_6
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