Zusammenfassung
Das weitaus wirksamste Mittel zur Erzielung hoher Temperaturen stellen die Malariaplasmodien dar. Die Entwicklung der Malariatherapie bildet den ruhmreichen Schlußstein im Ausbau der Fiebertherapie, soweit sie mit organisierten Fiebererregern überhaupt möglich ist. Die Einverleibung des Fiebererregers geschieht durch Übertragung von einem Malariakranken auf den Impfling. Die Prozedur ist die denkbar einfachste: es werden 2 bis 5 cm3 Blut der Kubitalvene des Malariakranken entnommen und interskapulär unter die Rückenhaut des Impflings eingespritzt. Es besteht außerdem die Gepflogenheit, den Oberarm des zu Impfenden an der Außenseite mehrfach zu ritzen und auf die Stellen ebenfalls etwas Malariablut aufzustreichen und antrocknen zu lassen. Es ist dabei ursprünglich besonders darauf geachtet worden, die Impfung im Fieberanfall des Spenders vorzunehmen, zu welcher Zeit ja bekanntlich die Plasmodien im Blut stets nachzuweisen sind. Die Erfahrung hat aber gelehrt, daß auch im fieberfreien Intervall die Übertragungen gut gelingen, eine Erkenntnis, die geeignet war, die Impfung durch die dadurch geschaffene zeitliche Unabhängigkeit wesentlich zu erleichtern. Es wurde auch versucht, die Blutmenge dem Impfling intravenös einzuverleiben. Ich glaube nicht, daß dieses Verfahren geeignet ist, besonders günstige Bedingungen zu schaffen.
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Schacherl, M. (1927). Fiebertherapie: Malaria, Recurrens. Natrium nucleinicum, Phlogetan usw.. In: Therapie der Organischen Nervenkrankheiten. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5318-5_5
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