Lärmschwerhörigkeit und Lärmschutz

Zusammenfassung

Die Erkenntnis, daß dauernde Lärmeinwirkung das Gehörorgan zu schädigen vermag, geht bis in das vorige Jahrhundert zurück (Fosbroke), aber erst in unserer, die Schallbarriere überwindenden Zeit wird diese Tatsache zu einem immer ernsthafteren Problem. Die Problematik beginnt bereits mit der Definition der traumatisie-rend wirkenden Lärmkomponenten. Wir wissen zwar, daß tieffrequente Lärmbänder die Sinneszellen weniger als mittel- und hochfrequente Lärmspektra zu schädigen vermögen (Perlmann, Sataloff), doch çehen die Ansichten über die Intensität derartig traumatisierender Lärmbänder bereits weitgehend auseinander. Die Ursache für diese Streubreite der Meinungen, welche den Beginn des „gefährlichen“ Lärmpegels von 70 db (MacLaren und Chaney, Mauthner) bis zu 120 db (Davis, Sataloff) variiert, liegt nur zum Teil in einer ungenügenden Berücksichtigung der schon erwähnten frequenzabhängigen Lärmtoleranz, zum anderen nicht geringeren Teil aber an der konstitutionellen Verschiedenheit der individuellen Hörorgane.