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Zur Problematik des Wundstarrkrampfes

  • Conference paper
Achte Österreichische Ärztetagung Salzburg

Part of the book series: Österreichische Ärztetagung ((ÄRZTETAGUNG,volume 8))

  • 13 Accesses

Zusammenfassung

Wer in die äußerst komplizierte Problematik des Wundstarrkrampfes etwas näher eingedrungen ist, dem wird es allmählich klar, daß man mit der bisherigen Art der Fragestellung wie auch der Methodik ihrer Beantwortung auf einem toten Punkt angelangt ist. Die von klinischer Seite mit einem ungeheuren Aufwand betriebene statistische Beweisführung hat sich festgelaufen und führt nicht weiter. Vielleicht überhaupt der erste Forscher, dem dies zum Bewußtsein kam, war Doerr. Bereits 1935 schrieb er: „Daß aber solche Ansichten überhaupt vorgetragen werden können, beweist einerseits, daß zur Zeit keine Lösung existiert, welche Anspruch auf allgemeine Anerkennung haben kann; anderseits, daß man zu erwägen beginnt, ob die befriedigende Erklärung der Phänomene nicht außerhalb des bisherigen traditionellen Rahmens gefunden werden könne.“ Bisher argumentiert man immer noch mit Hypothesen, als ob es sich um gesicherte Tatsachen handelte. In Wirklichkeit aber sind unsere Kenntnisse über die Pathogenese des Tetanus äußerst dürftig. Wir wissen nur, daß der Tetanus eine durch bestimmte Stäbchen hervorgerufene Infektionskrankheit ist, die in der Wunde selbst nicht in Erscheinung tritt, hingegen ihre Wirkung auf den Körper ausschließlich durch eine Giftbildung der Bakterien hervorruft. Wir kennen aber weder die chemische Struktur des Giftes, noch wissen wir, was aus dem Gift im Körper wird. Das Toxin behält seine Eigenschaften anscheinend nur so lange bei, als es nicht im Gewebe gebunden ist. Offenbar erfährt es dann eine so gründliche Veränderung, daß es sich jedem Nachweis entzieht. Sicher bestehen grundlegende Unterschiede zwischen diesem biologischen Gift und den bekannten Stoffen der Toxikologie. Das geht schon daraus hervor, daß eine bestimmt befristete Mindestanlaufzeit der Wirkungsentfaltung auch durch höchste Dosen nicht herabgesetzt werden kann. Ebenso fehlen uns alle Vorstellungen über das Schicksal des Giftes im Körper, wie auch darüber, ob die Krankheitserscheinungen lediglich durch die Giftwirkung als solche oder indirekt etwa so zustande kommen, daß durch das Toxin pathologische Stoffwechselvorgänge hervorgerufen werden, die dann, unabhängig vom Toxin, ein eigenes Krankheitsbild unterhalten.

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Leopold Arzt

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© 1955 Springer-Verlag GmbH Wien

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Mörl, F. (1955). Zur Problematik des Wundstarrkrampfes. In: Arzt, L. (eds) Achte Österreichische Ärztetagung Salzburg. Österreichische Ärztetagung, vol 8. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5071-9_20

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