Die Phosphatierung bei Raumtemperatur

Zusammenfassung

Bei den bisher beschriebenen Heißphosphatierungsverfahren, welche zur Beschleunigung der Schichtbildung bei möglichst hohen Temperaturen (95 bis 98° C) und nur ausnahmsweise bei gewissen Beschleunigungsmitteln, wie Nitrit oder Natriumbisulfit, wegen deren Zersetzlichkeit oder Flüchtigkeit bei 60 bis 75° arbeiten, ist ein verhältnismäßig großer Wärmeaufwand erforderlich. Insbesondere bei größeren Gegenständen, also auch großen Bädern, die bis zu 40 cbm Inhalt haben können und zu denen noch die ebenso großen Heißspülbäder kommen, benötigt man eine hohe Wärmemenge. Bei den Kaltphosphatierungsbädern, die bei 20 bis 35° C arbeiten, ist außer zum Entfetten und eventuell im Winter zum Anwärmen des Phosphatierungsbades auf etwa 20° C kein weiterer Wärmeaufwand erforderlich. Als weitere Vorteile der Kaltphosphatierung sind der geringere Angriff des Bades auf die Gefäßwände, Gestelle, Transportschienen usw. die aus gewöhnlichem Schmiedeeisen hergestellt werden können, ferner das Fehlen einer Dampfentwicklung (ein Heißphosphatierungsbad von 1000 1 verdunstet innerhalb von 8 Stunden 2001 Wasser!) und von Verkrustungen der Wände und Heizkörper, also die größere Haltbarkeit und Lebensdauer der Anlage anzuführen. Die Energieeinsparung bei der Kaltphosphatierung beträgt gegenüber der Heißphosphatierung rund 50%.