Phosphatierungsmittel ohne beschleunigend wirkende Zusätze

Zusammenfassung

Die technisch wichtigsten Phosphatierungsbäder bestehen aus den sauren Phosphaten des Zinks oder Mangans, welche auch noch Beschleunigungsmittel enthalten können. Es sind aber auch geschmolzene oder dampfförmige Phosphorverbindungen sowie organische Phosphorverbindungen empfohlen worden. Eine reine verdünnte Phosphorsäure kommt als Phosphatierungsmittel nicht in Betracht, weil sie nur fast ausschließlich beizend, aber nicht schichtbildend wirkt. Die Hydrolysengleichgewichte (s. S. 200) sind hier ganz auf die Seite der primären Phosphate verschoben. Erst bei sehr starker Eisenanreicherung und Abstumpfung der Säure kann sich eine dünne Schicht von Eisen-II-phosphaten ausbilden, welche aber nur eine sehr unbedeutende Schutzwirkung besitzt. Läßt man eine Lösung von verdünnter Phosphorsäure auf einer Eisenoberfläche eintrocknen, so bildet sich hierbei eine dünne Eisenphosphatschicht. Da diese Schicht die Haftfestigkeit von Anstrichen und Lacken etwas verbessert und die Säurereste praktisch nicht stören, ist das Beizen mit verdünnter Phosphatsäure besonders vor dem Aufbringen von Anstrichen und Lacken am Platze.