Zusammenfassung
28. Physikalishe Feststellungen. Die freien Flüssigkeitsoberflächen zeigen eine Reihe von Erscheinungen, die alle aus einer gemeinsamen Ursache erklärt werden können, nämlich aus dem Bestreben dieser Oberflächen, sich möglichst zu verkleinern. Diese Tatsache, die offenbar auf das Vorhandensein von Zugspannungen in der Oberflächenhaut ähnlich den Spannungen in einer dünnen biegsamen Membran schließen läßt, kann man durch folgendes sehr einfaches Experiment besonders anschaulich beweisen (Abb. 35). Zieht man einen Drahtring, an dem an einer Stelle ein in sich geschlossener dünner Faden befestigt ist, durch eine Seifenlösung (der man, um das schnelle Verdunsten zu verhüten, einige Tropfen Glyzerin beimischt), so überzieht er sich mit einer sehr dünnen Lamelle; der in sich geschlossene dünne Faden hat dabei eine beliebige zufällige Gestalt. Durchstößt man nun die oberfläche an einer Setelle im Innern des m sich geschlossenen Fadens, so weitet sich die Schlinge unter dem Einfluß der Oberflächenspannungen zu einem Kreise auf. Die dünne Flüssigkeitsschicht hat damit ihre kleinstmögliche Oberfläche erhalten.
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Tietjens, O. (1929). Oberflächenspannung. In: Gleichgewicht und reibungslose Bewegung. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5042-9_5
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