Zusammenfassung
Ausschachtungen oder Abgrabungen stören das vorher im Boden bestandene Gleichgewicht; damit keine Bewegungen im Boden als Folge dieser Störung auftreten, müssen, wenn der Böschungswinkel eine für jede Bodenart eigentümliche Grenze überschreitet, Stützkörper angeordnet werden, die den Druck des Bodens aufnehmen und das gestörte Gleichgewicht wieder herstellen. Der Druck, der in der Berührungsfläche zwischen einem Bauwerk z. B. einem Stützkörper und dem Boden auftritt, hat zwei Grenzwerte. Der eine, der aktive Erddruck oder kurz Erddruck stellt sich ein, wenn ein in Bewegung geratener Erdkörper auf eine Mauer drückt, der andere, der passive Erddruck oder kurz Erdwiderstand tritt auf, wenn eine in Bewegung geratene Mauer gegen den Boden drückt. Sowohl der Erddruck als auch der Erdwiderstand sind Grenzwerte, die im Augenblick des Eintrittes der Bewegung im Erdkörper wirksam werden. Solange der Erdkörper in Ruhe ist, sind unter natürlichen Verhältnissen auch die tatsachlich in der Berührungsfläche zwischen Boden und Stützkörper auftretenden Drücke kleiner als diese Grenzwerte. Künstlich kann der Druck auf einen Stützkörper über den Erddruck hinaus bis zur Größe des Erdwiderstandes durch starkes Stampfen und Verdichten der Hinterfüllung gesteigert werden, wenn nicht der Stützkörper schon früher nachgibt.
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Schoklitsch, A. (1932). Die Einwirkung des Bodens auf das Bauwerk. In: Der Grundbau. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5032-0_3
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