Zusammenfassung
M. H.! Unsere Kenntnisse von allergischen Erscheinungen gehen, wie ja bekannt, auf jene denkwürdigen Versuche zurück, die Charles Richet im Jahre 1902 an Hunden mit Giftstoffen anstellte, die sich aus den Tentakeln von Seerosen isolieren lassen. Waren diese Versuchsergebnisse schon verblüffend, indem sie zeigten, daß eine an sich „giftige“ Substanz bei zeitlich entsprechend angeordneter Reinjektion in wesentlich geringerer Dosis weit schwerer toxisch wirkte, so war dies noch mehr der Fall, als Arthus ein Jahr später zeigen konnte, daß an sich völlig ungiftige Eiweißstoffe, wie artfremdes Serum, damit vorbehandelten Tieren injiziert, schwerste klinische Erscheinungen allgemeiner Natur auslösen können. Durch örtliche Applikation der zweiten Injektion erzielte Arthus dabei jene schweren lokalen entzündlichen Veränderungen, die seither als „Arthus-Phänomen“ in die Literatur eingegangen sind. Er konnte dadurch einer allgemeinen Anaphylaxie die lokale gegenüberstellen. Fast genau zur gleichen Zeit fanden diese auch beim Menschen zu beobachtenden Erscheinungen einer örtlich und allgemein besonderen Reaktion durch Pirquet eingehende Erörterung und wurden von ihm unter dem Begriff der Allergie zusammengefaßt.
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Chiari, H. (1940). Pathologisch-anatomische Fragen zur Allergie. In: Asthma bronchiale und allergische Erkrankungen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-4826-6_1
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