Zusammenfassung
Kriegschirurgie und plastische Chirurgie sind die ältesten Zweige unserer Wissenschaft. Schon vor 25.000 Jahren haben im südlichen Frankreich und im nördlichen Spanien unsere Vorfahren sich mit dem Faustkeil oder der Steinschleuder gegen ihre Feinde gewehrt. Mehr als 200 Schädel der Neusteinzeit geben Zeugnis dafür, daß damals schon operative Eingriffe am Schädel durchgeführt wurden, und offenbar mit Erfolg, denn die fortgeschrittene Knochenheilung zeigt, daß die Verletzten den Eingriff jahrelang überlebt haben. Auch gebrochene Glieder verstand man in jener Zeit ausgezeichnet zu schienen, und nicht weniger als 53.8% der zahlreichen gefundenen Knochen nach Knochenbruch zeigen eine befriedigende Heilung. 5000 Jahre vor unserer Zeitrechnung haben die Aegypter die Knochenbrüche mit gepolsterten Schienen zu behandeln verstanden. So waren Wundbehandlung und Knochenbruchbehandlung das Ursprüngliche und Erste in der Chirurgie. Die Anfertigung von Armprothesen und Unterschenkelprothesen stand im dritten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung in so hoher Blüte, daß Soldaten mit Prothesen noch kampffähig gemacht wurden, also, wie wir es jetzt bezeichnen, kriegsverwendungsfähig waren. In der Behandlung der Wunden war es insbesondere die enorme Reinlichkeit, die den Indern nachgerühmt wird, die zu guten Erfolgen führte, die Griechen haben es im Ausziehen von Pfeilspitzen zur hohen Kunstfertigkeit gebracht und nach einer Auffassung soll der Name Iatros von Ios, der Pfeil, abgeleitet sein.
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© 1944 Springer-Verlag Wien
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Schönbauer, L. (1944). Kriegschirurgie. In: Billroths Erbe. Veröffentlichungen der Wiener Akademie für ärztliche Fortbildung, vol 4. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-4815-0_13
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