Zusammenfassung
Wir reizen die Haut mechanisch durch Streichen mit dem flach angedrückten Fingernagel oder mit dem Stiel des Perkussionshammers unter mäßigem und möglichst stets gleichbleibendem Druck. Da die Dosierung des Reizes dabei gewiß sehr ungenau ist, wurden Apparate zur exakten Applikation desselben angegeben (Ebbekes „Druckapparat“, Günthers „Dermograph“). Mit ihnen kann man den Reiz auf eine bestimmte Grundstärke, z. B. 10 g, einstellen. Minimale Reize kann man durch Reizhaare ausüben. Beabsichtigt man eine Verletzung zu setzen, so ist auch für das Gelingen des Versuches strengste Asepsis unbedingt erforderlich. Diese Form der mechanischen Reizung, die traumatische, erfolgt meist mit dem Impfbohrer nach v. Pirquet. Am Ende eines Metallgriffs ist ein aus Platiniridium hergestellter, ausglühbarer Bohrer fixiert, dessen Schneide etwa 1,5 mm lang ist und nicht zu scharf sein darf. Man setzt auf die mit Äther abgeriebene und leicht gespannte Haut den Bohrer senkrecht auf und dreht ihn ein- bis zweimal unter mäßigem Druck zwischen Daumen und Zeigefinger um seine eigene Achse. Dadurch entsteht eine runde, scharfrandige Exkoriation von fast 2 mm Durchmesser, die, wenn sie eben ans Korium heranreicht, nicht blutet. Bei einiger Übung erzielt man ziemlich gleichmäßige traumatische Effekte. Linear ausgedehnte Hautreize setzt man am besten durch Streichen mit einer ausgeglühten Nadel, flächenhafte durch Abschaben der obersten Hautschichte mit einem scharfen Skalpell.
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Hecht, A.F. (1925). Die Technik der Hautprüfung. In: Die Haut als Testobjekt. Abhandlungen aus dem Gesamtgebiet der Medizin, vol 11. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-4792-4_4
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