Zusammenfassung
Die zerebralen Durchblutungsstörungen haben seit jeher in der medizinischen Forschung einen bedeutenden Platz beansprucht. Wenn sich in den letzten Jahren die Bemühungen auf diesem Gebiet vervielfacht haben, so sind dafür mehrere Gründe maßgebend:
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1.
Die zerebralen Durchblutungsstörungen haben als Todesursache eine hohe Bedeutung. Sie machen fast drei Viertel aller Todesfälle infolge Krankheiten des ZNS. aus. Von den Gesamttodesfällen kommen über 8% auf die Kreislaufstörungen des Gehirns. Diese Verhältniszahlen sind aber im Steigen begriffen, da durch die zunehmende Ueberalte-rung der Bevölkerung die zerebralen Durchblutungsstörungen immer mehr hervortreten. Hier liegt also ein ernstes sozialmedizinisches Problem vor.
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2.
Die Fortschritte der Medizin auf dem Gebiet der neurologischen Diagnostik (z. B. die Angiographie der Hirngefäße) und die erweiterten therapeutischen Möglichkeiten in medikamentöser und neuro-chirurgischer Hinsicht fordern von sich aus eine verbesserte Einsicht in die Ursachen, die Entstehungsbedingungen und die Verlaufsarten der zerebralen Durchblutungsstörungen. Nur auf dieser Grundlage kann die Behandlung und Vorbeugung zielgerecht und wirkungsvoll gestaltet werden.
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3.
Ein weiterer Umstand für das erhöhte Interesse liegt darin, daß heute das Gehirnkreislaufsystem des Gesunden nicht nur durch die veränderte Lebensweise in unserer Zivilisation immer höheren Anforderungen ausgesetzt ist, sondern daß es auch vor bisher nicht dagewesene Arten von Belastungen gestellt wird oder gestellt werden soll, von denen wir zum Teil noch nicht wissen, ob und wieweit ihre Bewältigung im Bereich der physiologischen Toleranz des Organismus liegt: ich denke dabei auch an die Luftfahrt von Heute und die Raumfahrt von Morgen.
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Seitelberger, F. (1960). Die zerebralen Durchblutungsstörungen. In: Dreizehnte Österreichische Ärztetagung Wien Van Swieten-Kongreß. Österreichische Ärztetagung, vol 13. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-4778-8_16
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