Zusammenfassung
Im Verlauf der letzten Jahre hat sich an unserer Klinik allmählich die Vorlagerung als vorwiegender Eingriff beim Strabismus convergens durchgesetzt. Die Gründe liegen darin, dass die Erfolge der Rücklagerung häufig nicht befriedigen, vor allem, wenn man nicht nur eine Parallelstellung der Augen bei Geradeausblick anstrebt, sondern auch eine normale Beweglichkeit der Augen nach allen Richtungen erhalten oder erreichen will. Die Rücklagerung und andere, die Muskelwirkung schwächende Eingriffe bergen die Gefahr in sich, dass sie — in dem Bestreben, einen grossen Schielwinkel auszugleichen — zu stark ausgeführt werden und damit eine teilweise oder völlige Lähmung des operierten Muskels entsteht. Umgekehrt sind die Vorlagerung und andere, die Muskelwirkung stärkende Operationen als sinnvoller anzusehen, weil sie die Leistungsfähigkeit eines zu schwach wirksamen Muskels vergrössern. Die Erfahrung lehrt überdies, dass eine zu weitgehende Schwächung eines Muskels viel häufiger erreicht wird als eine übermässige Stärkung seiner Wirksamkeit. Insbesondere ist das manchmal noch Jahre nach der Schieloperation auftretende sekundäre Auswärtsschielen fast immer die Folge einer Muskelschwächung.
Herrn Professor Dr. Josef Meller zum 75. Geburtstag gewidmet
Nach einem Vortrag auf der augenärztl. Tagung in Berlin am 26./27. April 1947.
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© 1949 Springer-Verlag Wien
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Harms, H. (1949). Ueber Muskelvorlagerung. In: Festschrift Josef Meller. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-4766-5_63
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