Zusammenfassung
Geschiebebewegung und Eistrieb rufen bei Stauwerken, wie ja allgemein bekannt ist, die meisten und unangenehmsten Störungen hervor und besonders der Geschiebebewegung muß in den Alpenländern sowohl beim Entwurf, als auch bei einem geordneten Betrieb die größte Aufmerksamkeit gewidmet werden. Um eine Entscheidung darüber treffen zu können, ob der Entnahme in der Geraden oder in der Flußkrümmung der Vorzug zu geben ist, muß die Geschiebebewegung in einem Flußlaufe betrachtet werden, da die Art und Weise der Geschiebebewegung für die Entscheidung dieser Frage allein maßgebend ist. Allgemein bekannt ist ja, daß in der Geraden der Talweg in der Regel in der Gerinnemitte liegt, während in Flußkrümmungen der Stromstrich sich an die Bogenaußenseite legt und dort auch die größten Tiefen in den Querschnitten hervorruft, Tiefen, die viel bedeutender sind als in geraden Strecken. Bei der Anlage eines Stauwerkes muß nun auf eine möglichst weitgehende Freihaltung der Einlaufschwelle Bedacht genommen werden und das zu errichtende Bauwerk muß insbesondere eine solche Lage und Form erhalten, daß von dem von oben kommenden Geschiebe einerseits möglichst wenig mit dem Triebwasser in den Einlauf gelangt und anderseits das durch den Grundablaß ziehende Freiwasser möglichst viel Geschiebe aus dem Bereiche des Einlaufes abzieht. Während nun bei der Geschiebebewegung in der Geraden die Wasserteilchen und die Geschiebekörner im wesentlichen geradlinig fortwandern und auch Wasserteilchen im Spiegel und an der Sohle gleiche Bahnen verfolgen, ändert sich das Bild vollkommen, wenn die Gerade in einen Bogen übergeht, und zwar umsomehr, je kleiner der Krümmungsradius ist.
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Schoklitsch, A. (1926). Auswahl der Entnahmestelle mit Rücksicht auf die Geschiebebewegung. In: Geschiebebewegung in Flüssen und an Stauwerken. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-4760-3_6
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