Zusammenfassung
Die Steine der Harnleiter sind der fast allgemeinen Ansicht nach gewöhnlich herabgewanderte und in den Harnleitern steckengebliebene Nierensteine, wenngleich für die Harnleiter die Möglichkeit der Entstehung von Steinen auch an Ort und Stelle zugegeben werden muß. Der Harnleiter, ein muskuläres Verbindungsstück zwischen Nierenbecken und Harnblase, ist normalerweise ein flaches Rohr von geringem Kaliber, das aber in seinem Verlaufe an einigen Stellen physiologische Engen aufweist, die seit jeher bekannt sind. Diese Engen, drei an der Zahl, liegen an folgenden Stellen: die oberste am Übergang des Nierenbeckens in den Harnleiter, die zweite an der Stelle, an der der Harnleiter mit dem knöchernen Becken in topographische Beziehung tritt und die dritte vor seiner Einmündung in die Blase. Obgleich selbstverständlich auch an jeder anderen Stelle des Harnleiters ein Stein stecken bleiben kann, sind es doch erfahrungsgemäß diese drei engen Stellen, welche begreiflicherweise von den Steinen bevorzugt werden. Ein Stein kann selbstverständlich nur dann in den Harnleiter gelangen, wenn das Lumen des Harnleiters entsprechend groß ist; und es wird, wie ohneweiters klar ist, zumindest teilweise von dem Verhältnisse der Größe des Steines zum Kaliber des Harnleiters abhängen, ob der Stein überhaupt im Harnleiter stecken bleibt. Die Kenntnis vom Vorkommen der Harnleitersteine, wenigstens soweit sie den klinischen Teil betrifft, stammt erst aus den Zeiten des Harnleiterkatheterismus und des Ausbaues der Röntgenologie.
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Paschkis, R. (1931). Konkremente des Harnleiters. In: Sand, Griess und Steine des Harnapparates. Bücher der ärztlichen Praxis, vol 30. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-4713-9_4
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