Zusammenfassung
Die Nephropathia gravidarum, der Eklampsismus und die Eklampsie, die nur verschiedene Grade desselben Krankheitsgeschehens sind, treten viel häufiger bei Erstgeschwängerten als bei Mehrgebärenden auf, was kein Zufall sein kann. Diese vorwiegende Beschränkung der Eklampsie auf die Erstgeschwängerten gewinnt an Interesse, wenn wir erfahren, daß diese für die Schwangerschaft charakteristische Erkrankung in noch höherer Frequenz bei Frauen mit großen Kindern und insbesondere in der Zwillingsschwangerschaft auftritt. Diese ganz allgemein gemachten Beobachtungen erhalten eine gewisse Erklärung durch die Tatsache, daß der eklamptische Symptomenkomplex sehr häufig ausgelöst wird durch ein akutes Hydramnion und daß der dabei erhöhte Blutdruck abfällt sowie das vermehrte Fruchtwasser abgelassen wird. Alle diese Beobachtungen sprechen für die Annahme, daß ein bestimmtes Mißverhältnis zwischen den Größen der Frucht und des Fruchthalters von ursächlicher Bedeutung für das Auftreten der Nephropathia gravidarum sein dürfte. Diese Annahme erscheint um so mehr berechtigt, wenn wir bedenken, daß der präeklamptische Symptomenkomplex in der ersten Hälfte der Schwangerschaft nur bei einer Komplikation in hoher Frequenz aufzutreten pflegt, bei der der Uterus weit über die Norm durch das rapid wachsende Ei beansprucht wird, nämlich bei der Blasenmole. Es sieht also so aus, als ob eine über mäßige Dehnung der Gebärmutterwand diese für die Schwangerschaft charakteristische Störung der Funktion der Niere verursachen würde.
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Knaus, H. (1951). Die Eklampsie, die Folge einer vegetativ-nervösen Kreislaufstörung. In: Tagungsbericht. Vierte Österreichische Ärztetagung Salzburg, vol 4. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-4515-9_41
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