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Part of the book series: Rock Mechanics ((ROCK,volume 6))

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Zusammenfassung

Entwicklungstendenzen in der Geomechanik. Die auf die Aufgaben der Bautechnik angewendete Felsmechanik, also die Felsbaumechanik, hat einen Entwicklungsstand erreicht, auf welchem die mechanischen Ansätze und deren rechnerische Verarbeitung eigentlich keine grundsätzlichen Probleme aufwerfen, um so mehr aber die Bereitstellung der Eingangswerte, mitunter auch die Aufstellung naturentsprechender Gedankenmodelle Schwierigkeiten bereiten. Die mechanische Interpretation geologischer Daten und Situationen ist es, welche oft nur sehr näherungsweise, mitunter gar nicht gelingt und welche sich immer noch wesentlich auf Erfahrungen und Schätzungen stützen muß, die nicht kognitiv gewonnen und daher kaum nachvollziehbar sind.

Diese Entwicklung, vor welcher der Verfasser bereits auf dem Felsmechanik-Kongreß in Belgrad gewarnt hat, hat zwei Ursachen: Einmal bemüht man sich viel zu einseitig lediglich um die mathematisch-mechanische Seite der anstehenden Aufgaben, während man den geologischen Grundlagen der Felsmechanik ein deutliches Desinteresse entgegenbringt und die qualitativ so bedeutenden, aber quantitativ so schwer zu fassenden geologischen Daten und Situationen in unberechtigter Überheblichkeit geringschätzt; zum anderen sind die lokalen geologischen Situationen, insbesondere deren mechanische Komponenten, oft selbst nur ungenügend erforscht, weil die meisten Geologen nicht das physikalisch-mechanische Rüstzeug zu deren Erforschung besitzen, die Felsmechaniker aber nicht erkennen wollen, daß die mechanische Grundlegung der tektonischen Erscheinungen eindeutig eine Aufgabe der Felsmechanik ist.

Was nottut, ist eine grundsätzliche Erweiterung des Gesichtsfeldes von einer schmalspurig behandelten Ingenieur-Felsmechanik zu einer die tektonischen Probleme mit einschließenden Geomechanik, wie sie in klarer Zielsetzung schon vor mehr als 40 Jahren der große Geologe Hans Cloos gefordert und begonnen hat: Geomechanik als eine Wissenschaft, welche die tektonischen Probleme als das erkennt, was sie sind, nämlich als Kraft-Körper-Probleme, für welche Physik, Mechanik und Kinematik (bzw. Gefügekunde) zuständig sind. Dies war der Grund, weshalb sich die österreichische Landesgesellschaft der Internationalen Gesellschaft für Felsmechanik den Namen „Gesellschaft für Geomechanik“ gegeben hat und weshalb dieses Jubiläumskolloquium in der Erinnerung an Hans Cloos veranstaltet wird.

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© 1978 Springer-Verlag Wien

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Müller, L. (1978). Entwicklungstendenzen in der Geomechanik. In: Geomechanik gebirgsbildender Vorgänge und deren Auswirkungen auf Felsbauten ober und unter Tage / Geomechanics of Orogenetic Events and Their Effects on the Construction of Rock Structures on Subsurface and Underground. Rock Mechanics, vol 6. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-4160-1_1

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  • Publisher Name: Springer, Vienna

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