Beileitung und Pumpspeicherung

Zusammenfassung

Bei der kombinierten Treppen- und Gebietsplanung für den Ausbau der Ill in Vorarlberg in sechzehn Kraftwerken mit 660 MW Leistung und 2000 GWh Regelarbeitsvermögen tritt eindringlich ein sehr wesentlicher Gedanke der modernen Wasserkraftplanung auf, nämlich die Beileitung von Abflüssen aus fremden Einzugsgebieten, und zwar von Abflüssen aus dem östlich benachbarten Trisanna-Gebiet, das nicht mehr zum Rhein, sondern bereits zur Donau gehört (Abb. 23). Dieser Gedanke, der hier in voller Reinheit und auch gleich in seinem vollen Extrem, da die Abflüsse zu zwei Weltmeeren berührt werden, auftritt, ist durch die eindeutige i)berlegung begründet, daß die wirtschafliche Ausnutzung von vorhandenen Triebwasserwegen und Kraftmaschinen durch Vermehrung der Triebwasserfließe erheblich verbessert werden kann, sofern die Zuleitun gskosten in einem vernünftigen Verhältnis zur ausgenützten Fallhöhe stehen. Die Verwirklichung dieses Gedankens hat sich in den letzten Jahren mit einer geradezu überraschenden Schnelligkeit verbreitet; insbesondere sind es gute Speicherräume ohne ausreichendes eigenes Nährgebiet einerseits und anderseits Kraftstufen in steilen Tälern, also verhältnismäßig kurze Triebwasserführungen, die zu solchen künstlichen Beileitungen anregen.