Die unterschiedliche Bedeutung der Eigenschaften von geschmolzenen und gesinterten Werkstoffen und die Prüfung der Eigenschaften von Sintereisen und Sinterstahl

Zusammenfassung

Sinterkörper sind durch eine mehr oder weniger große Porosität charakterisiert¹. Nach einem Vorschlag von K. Konopicky² ist es recht anschaulich, die Poren oder richtiger gesagt die Luft als Legierungselement im Sintereisenkörper zu bezeichnen, und zwar als einen Legierungsbestandteil, der volumenmäßig gegenüber den anderen Legierungselementen überwiegt und daher die Eigenschaften der Formkörper entscheidend beeinflußt. Um in teilweiser Wiederholung früherer Ausführungen nochmals einen Überblick darüber zu geben, in welcher Richtung das Legierungselement Luft die wichtigsten Eigenschaften beeinflußt, ist in Abb. 156 die Abhängigkeit der Härte, Zugfestigkeit, Streckgrenze und Dehnung von dem Prozentgehalt an Luftraum bzw. der Raumerfüllung dargestellt. Die Darstellung entspricht der in der Metallkunde für Zweistoffsysteme üblichen. Würden sich die Eigenschaften nach der Mischungsregel ändern, so müßten sie in Abhängigkeit von dei Raumerfüllung auf einer Geraden liegen. Wie aus Abb. 156 hervorgeht, ist dies aber nicht der Fall, und zwar sinkt der Härtewert mit zunehmender Porosität erst langsam und gegen etwa 50% Porositätsgrad rasch ab während die Zugfestigkeit schon wesentlich stärker durch den Porenraum beeinflußt wird am stärksten aber die Dehnung.