Zusammenfassung
Hohes Alter an sich und die damit einhergehenden Allgemeinveränderungen sind keine Anzeige gegen die Vornahme einer Starausziehung. Es wird im Gegenteil bei sehr alten Leuten durch die Wiederherstellung des Sehvermögens der beste Einfluß auf die Erhaltung der geistigen Kräfte ausgeübt. Auch Krankheiten dürfen nicht von der Starausziehung abhalten, wenn sie nicht solcher Art sind, daß sie in absehbarer Zeit zum Tode führen. Eine Aufnahme des Gesundheitszustandes vor dem Eingriffe ist unerläßlich, um Übelstände, die den Verlauf des Eingriffes stören könnten, nach Möglichkeit zu beheben oder ihrem Einfluß durch entsprechende Maßregeln vorzubeugen, das Verfahren in seinen Einzelheiten danach einzurichten und die Vorschriften der Nachbehandlung danach zu bestimmen. Durch zweckmäßige Behandlung ist der Kranke vor dem Eingriffe in einen möglichst günstigen Allgemeinzustand zu versetzen. Die Urinuntersuchung darf auf keinen Fall vernachlässigt werden. Bei Befund von Zucker werden durch entsprechende Diät und medikamentöse Behandlung (Insulin) völlige Zuckerfreiheit des Urins und normale Blutzuckerwerte zu erreichen gesucht, oder doch mindestens Herabsetzung des Zuckers, soweit es eben möglich ist. Es ist ratsam, bei Herzkranken oder an hohem Blutdruck Leidenden vorher einen Internisten beizuziehen, damit namentlich Zustände der Dekompensation nicht übersehen werden. Bei Männern, die an Hypertrophie der Prostata und deren Folgezuständen, wie Cystitis, leiden, ist der Urologe nicht zu entbehren. Bei Varizen des Unterschenkels wird prophylaktisch ein Zinkleimverband angelegt.
Die beigegebenen Zeichnungen dienen in erster Linie dazu, die Stellung der Hände des Arztes und seines Gehilfen während der verschiedenen Eingriffe deutlich wiederzugeben. Dies vermag eine Zeichnung besser als eine lange Beschreibung. Soweit es möglich war, ist in derselben Zeichnung auch der Eingriff am Auge selbst genügend gut ersichtlich gemacht worden. Wo es aber nötig erschien, wurde in beigefügten Umrißzeichnungen der Eingriff am Auge allein dargestellt. Zum leichteren Verständnis sind die Hände des Arztes mit A, die des Gehilfen mit G bezeichnet. Bei sämtlichen Eingriffen sitzt der Arzt zur Rechten des Kranken, der Gehilfe steht zur Linken. Man beachte die Haltung der Hände und Finger des Arztes und des Gehilfen; man ersehe aus den Zeichnungen, wie sich die Hände aufstützen, wie sie die Instrumente halten, wie die Lider auseinandergezogen werden usw.
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Meller, J., Böck, J. (1946). Die Ausziehung des Greisenstares (Extractio cataractae). In: Meller, J., Böck, J. (eds) Augenärztliche Eingriffe. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3839-7_10
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