Zusammenfassung
Primäres Ziel einer neuroprotektiven Strategie ist es, präventiv Neurone vor neurotoxischen Prozessen zu schützen und die Integrität vulnerabler Neuronen sicherzustellen. Eine pharmakologische Intervention ist dabei um so gezielter möglich, je besser die ursächlichen molekularen und zellulären Pathomechanismen oder die auslösenden Faktoren bekannt sind. Bei Morbus Wilson, einem seltenen rezessiven Erbleiden, bei dem es durch eine KupferStoffwechselanomalie zu degenerativen Prozessen im extrapyramidalen System und zum Auftreten von Parkinson-Symptomen kommt, ist durch Eliminierung und Neutralisierung des in verschiedenen Organen pathologisch angereicherten Kupfers mittels Chelatbildnern (wie z. B. D-Penicillamin) eine wirkungsvolle neuroprotektive Therapie sowohl bei bereits Erkrankten als auch bei präsymptomatischen Homozygoten möglich. Wie vorher beschrieben ist (sind) die Ursache(n) der sporadischen Form des IPS nicht bekannt. Aufgrund des Verständnisses der Wirkungsweise von Neurotoxinen und mutierten Proteinen wie a-Synuclein oder Parkin hat man jedoch Vorstellungen entwickelt, wie dopaminerge Neuronen irreversibel geschädigt werden (siehe Kapitel 5) und theoretisch geschützt werden können (Tab. 5.1). Diese neuroprotektiven Therapieansätze wurden in präklinischen Modellen der Parkinson-Krankheit erprobt. Wir werden im Folgenden zunächst einige wichtige Ergebnisse vorstellen, um dann auf klinische Studien einzugehen, die diese Therapieansätze in der Klinik anwendeten.
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Gerlach, M., Reichmann, H., Riederer, P. (2003). Präklinische und klinische Befunde zur Neuroprotektion. In: Die Parkinson-Krankheit. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3746-8_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3746-8_6
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