Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse

Zusammenfassung

Die Bauchspeicheldrüse (das Pankreas) ist eine 14 bis 18 cm lange Drüse, die sich an der hinteren Wand der Bauchhöhle von der inneren Biegung des Zwölffingerdarms bis zur Milz erstreckt, und deren Ausführungsgang gemeinsam mit dem Gallengang an der Papilla Vateri in den Zwölffingerdarm mündet. Im Schwanzteil der Bauchspeicheldrüse findet sich eine Gruppe von runden Zellhaufen, die sogenannten Langexxansschen Inseln, die mit den Ausführungsgängen nicht in Verbindung stehen. Die Summe der Langexxansschen Inseln wird auch als Inselapparat bezeichnet. Diese Langexxansschen Inseln besitzen eine innersekretorische Funktion,denn diese erzeugen zwei innere Sekrete (Inkrete, Hormone), die die Bezeichnung Insulin und Glukagon führen. Von diesen beiden Hormonen kommt dem Insulin die größere praktische Bedeutung zu. Denn bei verminderter oder fehlender Absonderung des Insulins entsteht die sogenannte Zuckerkrankheit (Zuckerharnruhr, Diabetes mellitus). Das Insulin fördert den Aufbau des Leberglykogens aus den einfachen Zuckerarten (= Monosaccharide = = Glukose, Fruktose, Galaktose, Pentosen), bewirkt den normalen Blutzuckergeh alt von 90 bis 120 mg% im nüchternen Zustand, verhindert auf diese Weise ein Ansteigen des Blutzuckers über die Norm, fördert den Glykogenansatz in der Muskulatur und unterstützt wesentlich die Endverbrennung der Kohlehydrate zu Kohlensäure und Wasser. Das Glukagon entfaltet eine dem Insulin entgegen-gerichtete Wirkung, bewirkt also einen gesteigerten Abbau des Leberglykogens und somit eine Erhöhung des Blutzuckergehaltes. Aus dem Wechselspiel dieser beiden Pankreashormone, des Insulins und des Glukagons, ergibt sich ein normaler Ablauf des Zuckerstoffwechsels. In dem äußeren Sekret der Bauchspeicheldrüse, dem Bauchspeichel, finden sich Fermente, die zur Verdauung von Eiweißstoffen (Trypsin), Kohlehydraten (Amylase, Maltase) und Fetten (Lipase) dienen.