Zusammenfassung
Beobachtungsgegenstand der Statistik sind ausschließlich Massenerscheinungen. Welchem Gebiete diese Massen angehören, ist zunächst unwesentlich, weil ja der formale Charakter der statistischen Methode vom Gebiet der Beobachtung unabhängig ist. Massenerscheinungen der Natur, wie Luftdruck oder Temperaturen, Pflanzen oder Tiere in ihren artbestimmenden Merkmalen, der Mensch in seiner rein natürlichen Bestimmtheit (Geschlecht, Alter, Größe, Größenverhältnisse der Glieder seines Körpers, Haar- oder Augenfarbe usw.) können ebensogut zum Gegenstand statistischer Beobachtung gemacht werden, wie die Schöpfungen menschlichen Willens, die wir unter dem Begriff der K u l t u r, im weitesten Sinne des Wortes, zusammenfassen können. Dazu gehören etwa die für die Befriedigung der Lebensbedürfnisse erzeugten wirtschaftlichen Güter nach Menge oder Preis, die Arbeitskräfte nach Zahl oder Lohn, die Maschinen nach Leistungskraft oder Kosten, die über die Grenzen des, Staates aus- oder eingeführten Waren; ebenso aber auch die Einrichtungen und Erscheinungen des eigentlichen Kulturlebens, wie die Schulen und Lehrkräfte, Theater, Museen, Zeitungen usw. Ja, es ist — ohne einschränkende Definition der Begriffsmerkmale der Statistik — nicht einmal notwendig, daß die Massen der materiellen Welt der Erfahrung entnommen sind.
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Schrifttum
P. Flaskäniper,„Beitrag zu einer Theorie der statistischen Massen“, in „Allgemeines Statistisches Archiv”, 17. Bd., 1928.
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K. Seutenaann,„Die Ziele der statistischen Vorgangs-und Zustands-beobachtung“, in „Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik”, III. Fg., 38. Bd., 1909.
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Klezl-Norberg, F. (1946). Die statistischen Massen. In: Allgemeine Methodenlehre der Statistik. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3600-3_4
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