Zusammenfassung
Wir haben uns bisher mit der Erkenntnislehre hauptsächlich vom Standpunkt der Naturwissenschaften aus befaßt; es bleibt noch die Aufgabe übrig, die besonderen Aspekte der geisteswissenschaftlichen Erkenntnis zu besprechen. Nicht als ob im Bereich dieser Wissenschaften eine besondere Art von Logik gelten würde: wie M. Schlick festgestellt hat, haben die Geisteswissenschaften keine eigenen prinzipiellen Grundbegriffe und wo sie Gesetze suchen, bedienen sie sich derselben Methoden, die in den Naturwissenschaften üblich sind. Auch sie können, wie M. Weber lehrte, nur Gesetzmäßigkeiten der Struktur oder des Geschehens studieren; ihr einziges Geschäft sei erklärende oder verstehende Kausalerkenntnis. Wenn die logischen Grundlagen und der allgemeine methodische Aufbau auch keine Besonderheiten aufweisen, so ergeben sich doch aus dem Stoffe dieser Wissenschaften, welche ausschließlich menschliche Leistungen zum Inhalt haben, wichtige Probleme erkenntnistheoretischer Art, welche wir zu erörtern haben.
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Fischer, A. (1947). Blick auf die Geisteswissenschaften. In: Die philosophischen Grundlagen der wissenschaftlichen Erkenntnis. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3576-1_7
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