Zusammenfassung
Schon Hippokrates hat den Lehrsatz begründet, daß durch die Nahrungszufuhr das Fieber der Kranken gesteigert und durch Entziehung vermindert werden kann. Kranke Tiere vermeiden instinktiv die Nahrung. Nicht anders verhalten sich vielfach auch die Säuglinge. Appetitlosigkeit ist oft das erste Symptom einer fieberhaften Krankheit. Es bedeutet dies wohl eine gewisse natürliche Abwehr gegen Schäden, die durch eine zu reichliche Nahrungszufuhr im Fieberzustand entstehen können. Gerade beim Säugling drohen eben bei Infektionen irgendwelchen Ursprungs stets alimentäre Komplikationen, meist parenterale Ernährungsstörungen, von der leichten Dyspepsie bis zur schwersten alimentären Toxikose. Czerny hat deshalb mit Recht mit aller Bestimmtheit in jedem Fall einer Infektion eine Herabsetzung der Nahrungsmenge verlangt. Dies gilt ganz besonders für den Beginn des Infektes. Im weiteren Verlauf, namentlich bei langwierigen Infekten, muß man dagegen darauf sehen, selbst bei Appetitlosigkeit durch Konzentrierung der Nahrungsgemische wenigstens den Erhaltungsbedarf des Bandes zu decken. Aber auch hier ist jeder Zwang des kranken Kindes möglichst zu vermeiden.
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© 1949 Springer-Verlag Wien
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Glanzmann, E. (1949). Die Ernährung bei akuten und chronischen Infektionskrankheiten im Kindesalter. In: Einführung in die Kinderheilkunde. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3548-8_37
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