Zusammenfassung
Durch drei Punkte A, B, C, die nicht auf einer Geraden liegen, läßt sich ein Kreis legen ; seine Mitte O erhält man im Schnitt der Streckensymmetralen von AB und AC (und BC) . Liegt O außerhalb der Zeichenfläche, so findet man beliebig viele weitere Punkte des Kreises mit Hilfe des Randwinkelsatzes: „Für alle Punkte X eines Kreisbogens AB sind die Winkel AXB gleich groß“. Daher sind in Abb. 59, wo C auf dem Bogen AB liegt, auch die Nebenwinkel τ bei C und X gleich. Legt man also eine Gerade AX durch A und macht ∢CBX = ∢ CAX, so schneiden sich AX und BX in einem Punkt X des Kreisbogens ACB. Die Konstruktion ist hinreichend genau, wenn τ nicht zu klein ist. Rückt X nach A, so folgt, daß die Kreistangente in A mit AB den Winkel τ einschließt. Ebenso ergibt sich die Tangente in X; sie schließt mit XB den Winkel XAB ein. Dreht sich AX über die Tangente von A hinaus, so ergeben sich Punkte Y auf dem ergänzenden Kreisbogen AB. — In gleicher Weise kann man im Gelände einen Kreisbogen abstecken, wenn die Genauigkeit nicht sehr hoch sein muß ; mit Hilfe von in A und B aufgestellten Nivellierinstrumenten werden Punkte des Kreises visiert.
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Referenzen
Gleichdicke kommen in der Technik vor. Wichtig ist das aus drei kongruenten Sechstelkreisbögen zusammengesetzte Reuleauxsche Dreieck (in Kurvenschubgetrieben zur Erzeugung unterbrochener Schwingungsbewegungen und als Werkzeug zur Herstellung vierseitiger Löcher, siehe Abb. 359) . Es gibt auch Fertigungsvorgänge, bei denen sich infolge kleinerer Ungenauigkeiten nicht Kreise, sondern Gleichdicke ergeben können, z. B. beim spitzenlosen Schleifen [Maschinenbau, Betrieb, 19 (1940), 14] und bei der Feinstbearbeitung von Oberflächen [G. Berndt, die Prüfung von Gleichdicken, Maschinenbau 4 (1925), 567].
Siehe auch A. E. Mayer, Über Gleichdicke, Z.VDI 76 (1932), 884–886, dort auch weitere Literatur.
Das Problem ist 2200 Jahre alt. Es hat z. B. im Maschinenbau folgende Anwendung gefunden: Zu drei nach Lage und Teilkreis vorgegebenen Stirnzahnrädern soll ein viertes gefunden werden, das die ersten drei in bestimmten Drehrichtungen antreibt [P. Beckers, Werkzeugmaschine (1942), 673–676]. Eine andere Anwendung stellen die Einrollmaschinen dar, mit denen ebenes Stahlblech in drehzylindrische Form gebogen wird. An das zu biegende Blech werden auf der einen Seite eine, auf der anderen Seite zwei drehzylindrische Walzen mit parallelen Achsen angelegt. Die Walzen drehen sich um ihre Achsen und ziehen das Blech durch. Dabei wird eine der Walzen solange normal zu ihrer Achsenrichtung gedrückt und verschoben, bis das Blech einen Drehzylinder vom verlangten Radius bildet.
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Hohenberg, F. (1956). Kreise und Kugeln. In: Konstruktive Geometrie für Techniker. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3478-8_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3478-8_3
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