Zusammenfassung
Im allgemeinen stimmt die Symmetrie einer Ätzgrube mit der Symmetrie der Fläche, auf der sie erzeugt wird, überein. Das bedeutet, daß die Symmetrie der Ätzfiguren aus den zehn ebenen Punktgruppen abgeleitet werden kann.
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Allerdings wird in vielen Fällen lediglich die maximal mögliche Punktgruppe im jeweiligen Kristallsystem angezeigt.
Grabmaier und Watson [214] fanden dagegen auf (100) von GaAs beim Ätzen mit KOH bei 300°C sechsseitige Gruben, deren Kanten parallel [110], [130] und [310] liefen.
Allerdings gibt es heute noch Autoren, die Sylvin (KC1) eine „gyroedrische“ (= pentagonikositetraedrische) Symmetrie zuordnen!
Um die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen und die Abscheidung schwerlöslichen Calciumtartrats zu unterdrücken, wurden den optisch-aktiven Säuren inaktive Mineralsäuren, meist HC1 zugesetzt.
Nach Straumanis [572] handelt es sich dabei um A10.
Analoge Resultate erhielten Wolff, Wilbur und Clark [646] bei der Auflösung von Silizium in Flußsäure-Jodwasserstoffsäure-Gemischen. Während reine HF zu ungerichteter Auflösung führt, bewirkt ein Zusatz von HJ die Ausbildung oktaedrischer Ätzgruben, da aufgrund seiner höheren Polarisierbarkeit das J-Ion den Sauerstoff aus der Oberflächenoxidschicht (vgl. Mahl und Stranski [398], [399]) verdrängt.
Ein Sonderfall sind IV-IV-Verbindungen mit gleichen Ionen. Sie kristallisieren in der Diamantstruktur, wie z. B. Si und Ge.
Sears [538] spricht von „negativen Whiskern“, die in LiF-Kristallen parallel [100] bei Ätzung mit 0,01m NaCN, fast gesättigt mit LiF, entstehen. Analoge Beobachtung stammen von McBrayer et al. [404], die bei der Ätzung von aluminiumreichem Spinell mit H2SO4 bei 200°C von (100) und (111) oder (110) begrenzte Ätzkanäle erhielten. Dabei war die Ätzgeschwindigkeit der (100)-Wände erheblich geringer als die der (110)- bzw. (111)Bereiche. Tiefe Ätzkanäle in NaCl-Kristallen bei der Behandlung mit fast gesättigter NaCl-Lösung wurden von Gorski [668] beobachtet. Doliwo-Dobrowolskaja et al. [675] ordneten Ätzkanäle, die bei der Behandlung von (111)Flächen von Germanium mit verdünnter Ferricyanid-Lösung (1:10) nach Holmes [293] entstanden, „sessilen“ Versetzungen zu, deren Anfang bzw. Ende zuweilen durch Ätzgruben fixiert werden.
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Heimann, R.B. (1975). Ätzfiguren und Kristallsymmetrie. In: Auflösung von Kristallen. Applied Mineralogy, vol 8. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3402-3_7
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