Zusammenfassung
Der Austausch von Ideen im britischen psychoanalytischen Diskurs von den 1930er bis zu den frühen 1970er Jahren drehte sich zu einem großen Teil um das Werk von Klein, Winnicott, Fairbairn und Bion. Jeder dieser Analytiker lieferte den Kontext — wie auch den Kontrapunkt — zu den von den anderen Kollegen entwickelten Ideen. Die letzten zwanzig Jahre der Geschichte der Entwicklung der britischen Objektbeziehungstheorie kann man zum Teil als Beginn der Erforschung eines Gebietes menschlichen Erlebens sehen, das außerhalb der Erfahrungszustände liegt, für die Klein (1958) ihre Konzepte der paranoid-schizoiden und der depressiven Position entwickelt hat; desgleichen Fairbairn (1944) seine Konzeption der inneren Objektwelt, Bion (1962) die Konzeption der projektiven Identifikation als einer primitiven Form von Abwehr, Kommunikation und Containment sowie Winnicott (1971a) seine Konzeption der Entwicklung der Mutter-Kind-Beziehung und der Ausarbeitung von Übergangsphänomenen.
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Referenzen
Stern (1985) berichtet, daß Mahler in den letzten Jahren ihres Lebens ihre Konzeption der frühesten Entwicklungsperiode erweitert hat, wobei sie dem Kind ein größeres Maß an Bewußtheit und eine größere Reaktionskapazität gegenüber seiner menschlichen und nichtmenschlichen Umwelt zugestand.
Tustin (1980, 1984), die einem Ansatz von J. Anthony (1958) folgt, denkt sich eine Phase eines „normalen Autismus“ (die sie in jüngerer Zeit als die „auto-sensuelle [1986] Entwicklungsphase bezeichnet hat). Während jenes Zeitabschnitts benutzt das Kleinkind „Formen“ auf eine Art und Weise, die den Formen, wie sie die autistischen Kinder benutzen, ähnelt; jedoch ist die normale kindliche Benützung von Formen bei weitem nicht so umfassend oder rigid und dient nicht dazu, Beziehungen mit äußeren Objekten zu unterbrechen, wie dies im Falle eines pathologischen Autismus geschieht.
Eine Bewußtheit um die Wichtigkeit der Rolle der Imitation in einer normalen frühen Entwicklung — bevor es zur Entwicklung von „Verinnerlichungsprozessen“ kommt — zeigt sich in Fenichels (1945) Bemerkung (die später von E. Gaddini [1969, 1987] und Schafer [1968] weiterentwickelt wurde), daß die Imitation von früh an einen wichtigen Aspekt sensorischer Wahrnehmung darstellt. Man nimmt den anderen wahr, indem man seine Eigenschaften durch die eigenen körperlichen Empfindungen erfährt, im Prozeß, sich selbst im Bild des anderen zu erschaffen (formen).
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© 1995 Springer-Verlag Wien
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Ogden, T.H. (1995). Die autistisch-berührende Position. In: Frühe Formen des Erlebens. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3342-2_3
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Print ISBN: 978-3-211-82679-9
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