Zusammenfassung
Wir betrachten einen stabilen binären Mischkristall bei höherer Temperatur, z. B. einen Goldkristall mit 15% Nickel bei 500 °C (vgl. Zustandsdiagramm Abb. D 8). Senken wir die Temperatur, so nimmt der Mischkristallbereich gewöhnlich ab (vgl. D 42). Für 300 °C z. B. liegt die Sättigungsgrenze in unserem Fall bei 7% Nickel, und eine Goldlegierung mit 15% Nickel muß sich laut Zustandsdiagramm im Gleichgewicht aus einem goldreichen Mischkristall mit etwa 7% Nickel und nickelreichen Mischkristallen mit 1% Gold zusammensetzen. Anstelle der einen Phase müssen also zwei mit verschiedenen Zusammensetzungen treten. Da diese Vorgänge erfahrungsgemäß durch Diffusion erfolgen, erfordern sie längere Zeiträume, und man kann im allgemeinen den bei hoher Temperatur im Gleichgewicht befindlichen Mischkristall auf eine tiefere Temperatur abschrecken, bei der er erst allmählich aus seinem übersättigten Zustand in den neuen Gleichgewichtszustand unter Ausscheidung einer zweiten Phase übergeht. Ausscheidungen sind demnach auf Fälle beschränkt, in denen der Existenzbereich von Mischkristallen mit wachsender Temperatur zunimmt, was zwar meist, aber nicht immer zutrifft (vgl. z. B. α-Messing nach Abb. D 13).
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Schulze, G.E.R. (1974). Diffusionsartige Platzwechselvorgänge. In: Metallphysik. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3275-3_9
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