Zusammenfassung
Wir sind bei den vorhergehenden Ausführungen auf die Tatsache gestoßen, daß bei manchen Metallen, z. B. Eisen, je nach den äußeren Bedingungen verschiedene Kristallstrukturen auftreten. Es liegt die Frage nahe, welche Struktur unter gegebenen Bedingungen die stabile ist. Dieses Problem soll im vorliegenden Kapitel erörtert werden, wobei die Frage aber von vornherein allgemeiner gestellt werden soll, nämlich so: Wie sieht bei gegebenen Bedingungen der thermodynamische Gleichgewichtszustand für ein System von beliebig vielen Kristallarten aus?
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Literatur
Eine für beliebige Fälle zutreffende Definition der Grundbegriffe „System“, „Phase“ usw. zu geben, ist sehr schwer. Die mitgeteilten Definitionen dürften für unsere Zwecke ausreichen. Immerhin sei darauf hingewiesen, daß ein Stück Materie auch dann noch wöhnlich als einphasig bezeichnet wird, wenn in ihm von Punkt zu Punkt stetige Eigenschaftsänderungen vorliegen, wie z. B. in einem Mischkristall mit Konzentrationsgefälle.
Man beachte, daß in der amerikanischen Literatur in zunehmendem Maße mit F die freie Enthalpie bezeichnet wird.
Soweit es sich um Überlegungen an ein- oder zweiphasigen Systemen handelt, sind die Phasenindizes im folgenden zur Vereinfachung fortgelassen bzw. durch Striche ersetzt.
Man beachte, daß es sich trotz der üblichen, unterschiedlichen Bezeichnung des A-reichen Mischkristalls als α-Phase und des B-reichen als β-Phase hier bei allen Zusammensetzungen um eine Mischphase mit dem gleichen Strukturtyp (im Falle Kupfer-Silber mit kubisch-flächenzentriertem Gitter) handelt, im Gegensatz zu dem unten besprochenen Beispiel Blei-Zinn.
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© 1974 Springer-Verlag Wien
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Schulze, G.E.R. (1974). Der Thermodynamische Gleichgewichtszustand. In: Metallphysik. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3275-3_4
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