Zusammenfassung
Die eben besprochene Reihenfolge unserer Forschungsschritte wird uns durch das komplexe Wirkungsgefüge aller lebenden Systeme vorgeschrieben. Sie muß umso strenger eingehalten werden, je komplexer das System ist. Bei einfacheren, vor allem bei unbelebten Objekten ist sie weniger obligat. Nehmen wir an, unser so oft zum Denkmodell herangezogener Marsbewohner habe eine Pendeluhr zu analysieren. Man kann sich vorstellen, daß er, nachdem er die Teleonomie des Gegenstandes eingesehen und etwa noch die Geschwindigkeitsrelationen von 1 zu 12 zwischen den Zeigern, sowie das Schwingen des Pendels beobachtet hat, imstande sei, die Uhr frei zu erfinden. Wöferne er die Gesetze des Hebels, des Pendels, usw. kennt, gehört dazu nicht einmal allzu viel Erfindungsgabe, und wenn er einigermaßen Glück hat, wird unser Marsbewohner sogar auf dieselben Mechanismen verfallen, die der irdische Uhrmacher in Anwendung gebracht hat.
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Lorenz, K. (1978). Die Leistungsbeschränkung nicht-systemgerechter Methoden in der Verhaltensforschung. In: Vergleichende Verhaltensforschung. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3097-1_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3097-1_4
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