Zusammenfassung
Die vorangehenden Aufzeichnungen über den Zusammenschluß des Gleichen, die ich Dir, lieber Freund, ehe wir neulich auseinandergingen, zugesagt habe, sind, wie Du wohl bemerkt hast, nichts anderes als die letzte und folgerichtige Weiterbildung dessen, was Du als die veräußerlichte Ethik der Entschlüsse bezeichnet hast. In der Tat, in ihnen wird die Veräußerlichung restlos durchgeführt; in ihnen werden die Moralen gleichsam identifiziert mit den Gruppen der ihnen rein geschmacks-, willens und entschlußmäßig anhängenden Menschen, wie in ihnen über haupt die Anweisung enthalten ist, jedem Werturteil eine Men schengruppe zuzuordnen, nämlich die Gesamtheit der das betref fende Werturteil fällenden Menschen (oder genauer: drei Men schengruppen, die Gesamtheiten der das Werturteil bloß Aus sprechenden, der ihm gemäß tatsächlich Handelnden und der Menschen, deren Wünsche ihm entsprechen). Und es entspringen dieser Auffassung völlig strenge Folgerungen, so daß also exaktes Denken in der Ethik, wie Du erwartet hast, auch zu Positivem führt, das logischer Kritik standhält, und durchaus nicht etwa in bloßer Kritik sich erschöpft. Dein Vorwurf der Unfruchtbarkeit gegenüber logischen Erwägungen hinsichtlich der Moral scheint mir also nicht berechtigt.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Menger, K. (1934). Logik, Phantasie, Wirklichkeit, Wertungen. In: Moral, Wille und Weltgestaltung. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3053-7_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3053-7_5
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