Zusammenfassung
Knochenbrüche entstehen, wenn die Festigkeit des Knochens durch eine von außen einwirkende mechanische Gewalt überwunden wird. Die Knochenfestigkeit wechselt, wie wir später sehen werden, im Laufe des Lebens ganz erheblich; sie zeigt individuelle Schwankungen, und auch der grob-anatomische Knochenbau bedingt weitgehende Verschiedenheiten der Festigkeit. Deshalb besitzen die verschiedenen Skeletteile ungleiche Festigkeit, wie auch der einzelne Knochen brechenden Gewalten nicht an allen Stellen gleichen Widerstand entgegenzusetzen vermag. Der Einfluß der äußeren Knochenform auf die Entstehung einer Fraktur ist daraus zu ersehen, daß ein langer Röhrenknochen einwirkenden Gewalten eine ausgedehntere Angriffsmöglichkeit bietet als ein kleiner kubischer Knochen; dazu kommt noch die Möglichkeit von Hebel-Wirkungen. Knochen mit gebogener Längsachse unterliegen eher einer in der Längsrichtung komprimierenden Gewalt als gerade Knochen. Soweit es sich bei den erwähnten Verhältnissen um Schwankungen innerhalb der physiologischen Norm handelt, stellen sie prädisponierende Ursachen für die Entstehung der gewöhnlichen traumatischen Frakturen dar. Diesen prädisponierenden Momenten gegenüber spielen die äußeren Gewalten die Rolle von Gelegenheitsursachen. Die Entstehung einer Fraktur ist somit von einem Komplex von Bedingungen abhängig.
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Matti, H. (1918). Ätiologie. In: Die Allgemeine Lehre von den Knochenbrüchen und ihrer Behandlung. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3015-5_3
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