Zusammenfassung
Das Himmelsgewölbe erscheint uns als eine Hohlkugel, an der sich die Sterne bewegen. Dem freien Auge und dem vorurteilslosen Beobachter erscheint diese Kugel in der Höhe etwas abgeflacht. Damit hängt es auch zusammen, daß die Sonne und der Mond beim Auf- und Untergang so ungeheuer groß erscheinen und auch die Sternbilder, wenn sie gegen den Horizont kommen, größer zu werden scheinen. Das ist aber eine optische Täuschung, und unsere Instrumente dementieren diese Erscheinung. In der Tat ist der scheinbare Durchmesser des Mondes im Momente des Aufganges kleiner als auf der Höhe des Himmels, weil der Mond in diesem Augenblicke um einen ganzen Erdradius weiter von uns entfernt ist. Diese optische Täuschung rührt davon her, daß zwischen uns und dem tiefstehenden Mond sich viele Gegenstände befinden, von denen wir auch zum Teil wissen, wie weit sie von uns entfernt sind, während der Blick zum Himmel hinauf durch den leeren Raum geht, in dem uns jeder Maßstab für die Entfernung fehlt. Es werden uns daher die im Horizont gelegenen Gegenstände weiter weg erscheinen und müssen daher bei gleicher scheinbarer Größe größer gedacht werden.
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© 1949 Springer-Verlag Wien
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Prey, A. (1949). Einleitung. In: Einführung in die sphärische Astronomie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-2416-1_1
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