Die Verwendung der Polymerisatkunststoffe

Zusammenfassung

Man hat anfangs versucht, einen synthetischen Kautschuk durch Polymerisation dos Isoprens (Methylbutadien) herzustellen, welcher in seiner chemischen Zusammensetzung dem Naturkautschuk vollkommen entspricht. Obwohl diese Versuche Erfolg hatten und auf dieser Basis im ersten Weltkrieg tatsächlich verhältnismäßig nicht sehr große Mengen eines brauchbaren Produktes erzeugt worden waren, wurde später den Polymerisaten des Butadiens der Vorzug gegeben. Es muß zwischen dem synthetischen Kautschuk (Polymerisationsprodukt des Isoprens) und dem richtig als „Kunstkautschuk“ zu bezeichnenden Polymerisaten der Butadienderivate scharf unterschieden werden. Während nach Staudinger (Kautschuk 1934, 194) die Molekülgruppen im Naturkautschuk in einer Ebene liegen, erfolgt bei Buna und ähnlichen Produkten die Aneinanderlagerung in drei Dimensionen. Durch diese Vernetzung oder „Cyclisierung“ der Kettenmoleküle wird die im Vergleich zu Naturkautschuk schwere Verarbeitbarkeit der Butadienpolymerisate bewirkt. Insbesondere ist der geringe Plastizierungseffekt beim Mastizieren auf dem Mischwalzwerk darauf zurückzuführen. Auch die größere Widerstandsfähigkeit gegen die Einwirkung von Hitze, Licht und Chemikalien hat die gleiche Ursache.