Bruchmechanische Berechnungen von Schraub- und Schweissverbindungen

Zusammenfassung

Die klassische Methode zur Bemessung von Konstruktionen mittels konservativer Auslegungskriterien und Berücksichtigung eines Sicherheitsfaktors hat sich bisher in den meisten Fällen bewährt. Doch in den letzten Jahren ist der Berechnungsingenieur in zunehmendem Maße mit bruchmechanischen Konzepten konfrontiert. Die heute bereits weit verbreiteten numerischen Methoden der Spannungsanalyse erlauben eine — gegenüber der herkömmlichen, vielfach bei weitem zu konservativen Berechnungsmethode — wesentlich genauere Erfassung der tatsächlichen Beanspruchung des Materials. Dies kommt dem Trend entgegen, aus wirtschaftlichen Erwägungen eine effektivere Ausnutzung der in ihrer Qualität gesteigerten Materialien zu gewährleisten. Diese neue Situation erfordert ein geändertes Sicherheitsdenken, in dem bruchmechanische Betrachtungen notwendig werden. Andererseits ist das Bestreben nach höherer Sicherheit (insbesondere dort, wo Menschenleben gefährdet sein könnten) verbunden mit der Notwendigkeit, die Auswirkung von Fehlstellen (wie Lunker, Einschlüsse, Klaffungen,...) auf die Tragfähigkeit der Konstruktionen bzw. auf ihre Lebensdauer bei dynamischer Beanspruchung zu erfassen.