Zusammenfassung
Die Diagnose des Morbus Parkinson ist mit neurophysiologischen Methoden bisher nicht möglich. Aus diesem Grunde untersuchten wir die somatosensorisch evozierten Potentiale des Nervus medianus und visuell evozierte Potentiale (SEP und VEP) nach einfacher und gepaarter Stimulation. Die VEPs wurden mit Hilfe einer speziellen Stimulationstechnik und die motorisch evozierten Potentiale (MEP) mittels spinaler und transkranieller Stimulation untersucht.
Beim Morbus Parkinson unterscheiden sich die absoluten und relativen Refraktärzeiten des kortikalen N1-Peaks der SEPs nicht von denen gesunder Personen. Nach einfacher Stimulation waren die kortikalen N20-Latenzen nur in 2 von 17 Fällen verlängert. In 8 von 10 Fällen war die zentrale Leitungszeit normal. Die SEP-Peaks des Hirnstamms waren ebenfalls normal und es bestand keine Korrelation zwischen der Symptomatologie und den Ergebnissen der SEP-Messungen.
Die Werte der motorisch evozierten Potentiale (MEP) ergaben bei allen Patienten eine normale zentrale motorische Leitungszeit von 5,0 msec. Bei 30% der Patienten zeigten die VEP-Werte unabhängig vom klinischen Zustand oder Alter eine signifikante Verlängerung der P2-Latenz. Nach Anwendung spezieller visueller Stimulationstechniken fanden sich jedoch keine häufigeren P2-Veränderungen. Im Gegensatz zur guten klinischen Wirkung konnte bei 14 von 19 Patienten mit einer End-of-dose-Akinesie die P2-Verzögerung unter Langzeittherapie mit L-Dopa und Deprenyl nicht gebessert werden.
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Literatur
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Jörg, J., Gerhard, H. (1988). Eignen sich somatosensorisch, motorisch und visuell evozierte Potentiale nach einfacher und gepaarter Stimulation als Test für die Frühdiagnose des Morbus Parkinson?. In: Riederer, P., Przuntek, H. (eds) Morbus Parkinson Selegilin (R-(—)-Deprenyl); Movergan®. Journal of Neural Transmission. Supplementa, vol 25. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-2287-7_8
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