Der Strahlungsmeßturm auf dem Sonnblick

Zusammenfassung

Im Rahmen der weltumspannenden Organisation der wissenschaftlichen Zusammenarbeit im Internationalen Geophysikalischen Jahr (IGY), das vom 1. Juli 1957 bis 31. Dezember 1958 dauerte, trat auch die stille und oft kaum gewürdigte Arbeit des Observatoriums auf dem Sonnblick in das Blickfeld der Betrachtung. Kein anderes Observatorium der Alpen schien für die wissenschaftliche Strahlungsforschung besser geeignet als der Sonnblickgipfel mit seinem vollkommen freien Horizont. Beobachtungen und Registrierungen der direkten Sonnenstrahlung, der Himmelsstrahlung, der Globalstrahlung, der Ausstrahlung, der UV-Strahlung und der Beleuchtungsstärke von Sonne und Himmel wurden in das Arbeitsprogramm aufgenommen. Solche Messungen konnten jedoch noch nicht durchgeführt werden, weil die ungestörte Aufstellung von Strahlungsmeßgeräten mangels einer geeigneten freien Meßplattform nicht möglich war. Die Errichtung eines Strahlungsmeßturmes war hiemit zur Notwendigkeit geworden und mußte ehestens in Angriff genommen werden. Schon Ende 1955 wurden in eigenen Entwurfskizzen einer Stahlkonstruktion unsere Wünsche zu Papier gebracht. Über Vermittlung unseres verewigten Ehrenpräsidenten Professor Dr. H. Ficker haben sich die Vereinigten Österreichischen Eisen- und Stahlwerke AG (VÖest) in Linz bereit erklärt, die Lieferung und Montage des Turmes zu übernehmen, und erstellten auf unsere Bitte einen außerordentlich ermäßigten Kostenvoranschlag.