Zusammenfassung
Die ersten mir gezeigten zwei Herzen von im Shôshin Gestorbenen waren mehr oder weniger enttäuschend; in gewohnter Weise aus dem Thorax entfernt und aufgeschlitzt, waren es nur sehr schlaffe Herzen, an denen nicht viel Besonderes zu beobachten war. Allerdings zeigte sich die Herzwand beim Abtasten sehr weich und etwas pappig. Die meisten Autoren erwähnen diese Eigenschaft, sprechen von der „leicht zerreißbaren“ Herzwand, die so weich ist, daß schon bei mäßigem Druck der tastende Finger unversehens durch die Wand schlüpfen kann [Kiewiet de Jonge (33), Roll (49)]. Das gilt besonders für das rechte Herz, die linke Kammer fühlt sich meistens viel fester an, als ob sie sich stark zusammengezogen hätte. Bei näherer Betrachtung kommt uns auch in diesem zusammengefallenen Zustand das ganze rechte Herz sehr stark vergrößert vor. Namentlich zeigt der rechte Conus arteriosus knapp unterhalb des Ursprungs der Arteria pulmonale eine starke Erweiterung, die Wand ist nach vorne und links ausgebuchtet. Diese Ausbuchtung ist auch in der entleerten Herzwand mehr weniger festgelegt und bleibt dadurch sichtbar; sie wurde auch schon beschrieben und u. a. in der ersten großen Arbeit von Shimazono (51) abgebildet. Sie wurde aber nicht besonders besprochen, wiewohl sie, wie sich bald ergeben wird, ein recht gutes Erkennungszeichen für das ausgeschnittene Beriberi-Herz zu sein scheint.
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Wenckebach, K.F. (1934). Die Morphologie des Beriberi-Herzens. In: Das Beriberi-Herz. Pathologie und Klinik in Einzeldarstellungen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-2199-3_2
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