Zusammenfassung
Erst auf Grund sorgfältiger Berücksichtigung des Normalen kann man wagen, an das Studium der Pathologie der Haltungs- und Stellreflexe beim Menschen heranzugehen. Die Resultate sind zwar vielfach vorläufiger Art, doch scheinen sich schon jetzt gewisse klinisch-diagnostische Möglichkeiten, ganz abgesehen von der theoretischen Bedeutung dieser Untersuchungen, zu ergeben. Die Ordnung des Materials ist nicht ganz systematisch, indem wir teils von Erscheinungen hei der Läsion bestimmter Hirnpartien, teils von den Krankheitsbildern sprechen. Doch scheint uns bei dieser Darstellung, welche vorwiegend als Hinweis auf Neuland gedacht ist, allzu strenge Systematisierung nicht am Platze.
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Literatur
Früher schon hatten Bauer und Leidler auf Enthemmungserschei-nungen von Labyrinthreaktionen nach Kleinhirnläsion verwiesen.
Weitere Angaben zur Kleinhirnphysiologie sind in den Arbeiten von Dusser de Barenne und von Karplus im Handbuch der Neurologie des Ohres und in dem Sitzungsbericht der Danziger Versammlung Deutscher Nervenärzte 1925 zu finden.
Ebenso überwiegt, wie wir gleichfalls mit Goldstein annehmen, das Vorbeizeigen nach oben.
Bei der Obduktion ausgesprochene Atrophie des Kleinhirns.
Spiegel, der auch Kleinhirnhypotonie nach Schädigung festgestellt hat und anderseits auch Kleinhirnreizung den Tonus herabsetzen sah, denkt an verschiedene Kleinhirnsysteme.
Ausführliche Krankengeschichte bei K. Grosz: Klinische und Liquordiagnostik der Rückenmarkstumoren. Wien: J. Springer. 1925.
In den früheren Jahren war auch nach der Untersuchung der Otologen kein Nystagmus vorhanden gewesen.
Bárány und Vass treten dafür ein, daß Nystagmus und Schwindelanfälle als Labyrinthhaltungsreflexe auftreten können. Doch betrachten de Kleyn und Versteegh diese Attacken als Halsstellreflexe. Bárány denkt außer an Labyrinthhaltungsreflexe auch an Labyrinthreizung.
In vereinzelten Fällen tritt das Pronationsphänomen im Liegen deutlicher hervor als im Sitzen und umgekehrt.
Die zusammenfassende Arbeit Hermann Euphemius’ über pseudo-athetotische Bewegungen nimmt mit Recht an, daß automatisch gegebene Impulse neben dem Verlust an Empfindungen für die Entstehung der Störung bedeutsam sind.
Doch hat Pette sie schon einige Stunden nach, dem Insult auftreten gesehen.
Beim Normalen sind Beaktionen auf die Stellung des Kopfes im Raume nicht leicht nachzuweisen. Doch fanden Kleinschmidt und Ballin im Neigungsstuhl beim Vorwärtsneigen Spannungszunahme der Beugemuskeln des Beines mittels des Elastometers vor (s. o.).
Im folgenden wird, wo nichts Gegenteiliges vermerkt ist, der Ausdruck Parkinson auch für den Parkinsonismus gebraucht, soweit in diesem Zusammenhange der Unterschied der beiden Erkrankungen nicht von Belang ist. Eine ausführliche Darstellung der Literatur findet sich bei F. H. Lewy, Jakob und jüngst bei Lotmar.
Im übrigen verweisen wir auf die vollständige Zusammenstellung Lotmars. Theoretisch der Aufsatz des einen von uns (Seh. 7).
Vgl. die Mitteilung von Hermann und Wodak über Stirnhirnmechanismen beim Menschen.
Vgl. hiezu auch die Arbeiten von Pötzl und Hermann über das Parietalhirn, zusammengefaßt in deren Agrapbiebuch.
Vgl. auch, seine jüngste Arbeit mit Rosenthal-Veit über akustische Lokalisation.
Nach den Untersuchungen von Magnus sind die Mittelhirzentren während des Schlafes außer Aktion. Pette erwähnt, daß bei somnolenten Patienten Haltungs- und Stellreflexe nicht nachweisbar sind.
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Hoff, H., Schilder, P. (1927). Klinik der Haltungs- und Stellreflexe. In: Die Lagereflexe des Menschen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-2193-1_4
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