Zusammenfassung
Unter Vakzinieren verstand man ursprünglich das Einimpfen eines lebenden aber doch abgeschwächten Erregers. Man wußte schon im Altertum, daß das Überstehen gewisser Infektionskrankheiten, wie z. B. der Pest, eine Schutzwirkung, eine Immunität zurücklasse, die vor neuerlicher Erkrankung schützt. Ja, man benützte aus dieser Erkenntnis heraus zur Pflege Pestkranker nur solche Personen, die die Pest überstanden hatten. Ganz gleich richtete sich dieses Verhalten bei Blattern ein. Wir sehen mit diesen Vorgängen schon eine Vorstellung von der Spezifität und Immunität der Infektionskrankheiten bzw. ihrer Ursachen verbunden. Um das Jahr 900 n. Chr. haben diese Gedankengänge bei den Chinesen bereits greifbare Formen angenommen, indem sie die künstliche Variolaimpfung einführten, die sich von China aus weit über Asien und bis nach Indien hinein fortsetzte. Fast 1000 Jahre später wurde dann von Jenner jenes berühmte Vakzinationsverfahren entdeckt, wobei der lebende, aber durch Passage in der Kuh (la vacca) enthumanisierte und abgeschwächte Erreger zur menschlichen Schutzimpfung verwendet wurde. Von diesem klassischen Immunisierungsverfahren stammt der Ausdruck Vakzinieren, und dieses selbst ist der Ausgangspunkt für alle späteren Immunisierungsverfahren mit abgeschwächten Erregern geworden.
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Busson, B. (1932). Bakteriotherapie und Schutzimpfungen mit Vakzinen. In: Prophylaxe und Therapie der Infektionskrankheiten und Idiosynkrasien mit spezifischen und unspezifischen Mitteln. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-2165-8_1
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