Zusammenfassung
Gendlin hat in seiner Theorie der Persönlichkeitsveränderung beschrieben, dass Psychotherapie Veränderung bewirkt, wenn eine Person im Rahmen einer intensiven therapeutischen Beziehung sich achtsam ihrem inneren Experiencing zuwendet („direct reference“) und dabei aus einem gespürten vagen Felt Sense und dessen Symbolisierungen neue persönliche Bedeutungen und weiterführende Schritte kreieren kann. In diesem Zusammenhang wird Gendlins Experiencing-Konzept mit den dabei wichtigen Erlebensarten des Felt Sense und des strukturgebundenen Erlebens dargestellt. Im Anschluss daran wird das Konzept der Focusing-orientierten Psychotherapie in der Übereinstimmung und im Unterschied zum Therapiekonzept von Rogers skizziert. Abgerundet wird die Darstellung mit therapeutischen Vorgehensweisen bei der Arbeit mit dem Experiencing, welche hier in den Formen des Listening, Guiding und Responding zusammengefasst sind.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Focusing-Therapie ist die von Johannes Wiltschko und Kolleginnen und Kollegen seit 1988 eingeführte Bezeichnung für den von ihnen weiterentwickelten Ansatz von Gendlin.
Literatur
Gendlin ET (1978) Eine Theorie der Persönlichkeitsveränderung. In: Bommert H, Dahlhoff H-D (Hrsg) Das Selbsterleben in der Psychotherapie. Urban & Schwarzenberg, München, S 1–62 (Orig. 1964)
Gendlin ET (1968) The experiential response. In: Hammer E (Hrsg) Use of interpretation in treatment. Grune & Stratton, New York, S 208–227 (dt. 1999 in: Focusing‐Journal 8)
Gendlin ET (1974) Client‐centered and experiential therapy. In: Wexler DA, Rice LN (Hrsg) Innovations in client‐centered therapy. Wiley & Sons, New York, S 211–246
Gendlin ET (1993) Focusing ist eine kleine Tür … Gespräche über Focusing, Träume und Psychotherapie. DAF, Würzburg
Gendlin ET (1998) Focusing‐orientierte Psychotherapie. Ein Handbuch der erlebens‐bezogenen Methode. Pfeiffer bei Klett‐Cotta, Stuttgart (Orig. 1996)
Korbei L (2007) Spezifische therapeutische Reaktionen auf unterschiedlich strukturgebundenes Erleben. Person 11(1):13–21
Wiltschko J (2002) Focusing und Focusing‐Therapie. In: Keil WW, Stumm G (Hrsg) Die vielen Gesichter der Personzentrierten Psychotherapie. Springer, Wien, S 231–264
Wiltschko J (2003a) Guiding. In: Stumm G, Wiltschko J, Keil WW (Hrsg) Grundbegriffe der Personzentrierten und Focusing‐orientierten Psychotherapie und Beratung. Pfeiffer bei Klett‐Cotta, Stuttgart, S 157–158
Wiltschko J (2003b) Listening. In: Stumm G, Wiltschko J, Keil WW (Hrsg) Grundbegriffe der Personzentrierten und Focusing‐orientierten Psychotherapie und Beratung. Pfeiffer bei Klett‐Cotta, Stuttgart, S 206–209
Wiltschko J (2003c) Response, Responding. In: Stumm G, Wiltschko J, Keil WW (Hrsg) Grundbegriffe der Personzentrierten und Focusing‐orientierten Psychotherapie und Beratung. Pfeiffer bei Klett‐Cotta, Stuttgart, S 272–274
Wiltschko J (2010) Hilflosigkeit in Stärke verwandeln. Focusing als Basis einer Metapsychotherapie. Bd. 1. Edition Octopus, Münster
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2014 Springer-Verlag Wien
About this chapter
Cite this chapter
Keil, W.W., Stumm, G. (2014). Arbeit mit dem Experiencing. In: Stumm, G., Keil, W. (eds) Praxis der Personzentrierten Psychotherapie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-1610-4_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-1610-4_5
Published:
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-7091-1609-8
Online ISBN: 978-3-7091-1610-4
eBook Packages: Medicine (German Language)