Zusammenfassung
Ja, man brauche schon ein Wochenende, um seine Batterien wieder aufzuladen, erzählte Virgil Widrich dem Radiosender Ö1 im Rahmen eines Features über die österreichische Kreativszene vor ein paar Jahren. Wow, ein Mitglied der „creative class“, das in der Öffentlichkeit das Dogma des räumlich wie zeitlich ungebundenen, 24/7 erreichbaren, die neue Arbeitswelt erfi ndenden „cultural workers“ konterkariert. Das sitzt. Was aber wie ein unbewusst trotziges Gegenstatement zur weltweit propagierten Raison d’etre der Kreativen klang, war eigentlich ein Hinweis darauf, wie kreative Wirtschaft funktionieren soll und sie es in Wien über weite Strecken auch tut: Als integrierter Teil eines Ganzen, der Wirtschaft, der Kultur, des Stadtlebens. Ein normaler Wirtschaftszweig also. Tourismusmarketing ist ein guter Indikator dafür, wie sich Metropolen oder solche, die es gern wären, selbst sehen. „Kreativ“ war lange Zeit der Schlüssel zu Hipness und zu vermeintlicher Modernität. Solange am Etikett „kreativ“ stand, konnte nichts schiefgehen, man fühlte auf Augenhöhe mit New York, Rio, Tokio — ohne weitere Anstrengung. Momentan ist übrigens „grün“ das neue „Kreativ“.
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Kettner, N. (2012). Vermittlungsarbeit des 21. Jahrhunderts. In: Widrich, V., Reiter, S., Unger, S. (eds) Inszenierung und neue Medien / Presentation and New Media. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0981-6_19
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