Zusammenfassung
Die Zusammenarbeit in unterschiedlichen Rechtsformen und Arten kann auch unterschiedliche Auswirkungen auf die steuerliche Gebarung haben. Im Folgenden soll nun eine Darstellung des Steuerrechtes in Bezug auf ausgegliederte Unternehmungen sowie den Körperschaften des öffentlichen Rechtes erfolgen, sowie herausgearbeitet werden, welche Form der Kooperation welchen steuerlichen Vorteil mit sich bringt. Einen besonderen Anreiz für eine Ausgliederung stellt das Budgetbegleitgesetz 2001285 dar, das unter bestimmten Voraussetzungen eine gewisse Erleichterungen im Bereich der Gebühren und Steuern vorsieht. Hauptaugenmerk wird jedoch auf den Vorsteuerabzug gelegt, da die Möglichkeit des Vorsteuerabzuges vor allem in Bereichen mit größeren Investitionen eine erhebliche Entlastung für den Gemeindehaushalt mit sich bringen kann.
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Literatur
Steuerliche Sonderregelungen für Ausgliederung (Budgetbegleitgesetz 2001) BGBl I 142/2000 idF BGBl I 84/2002.
Achatz, Steuerliche Rahmenbedingungen bei der Ausgliederung, Privatisierung und Beleihung, in Achatz/ Isak/ Marhold (Hrsg), Privatisierung im Europarecht, Steuerrecht, Arbeitsrecht und Sozialrecht (1999) 91.
Siehe dazu Ruppe, Steuerliche Probleme, in Funk (Hrsg), Die Besorgung öffentlicher Aufgaben durch Privatrechtssubjekte (1981) 147 und Heinrich, Die Rechtsformneutralität der Besteuerung — rechtspolitisches Ziel oder rechtliches Gebot? in FS Ruppe (2007) 206.
Subsitiäre Körperschaftsteuerpflicht. Vgl Hohenwarter in Lang/ Schuch/ Staringer (Hrsg), Körperschaftsteuergesetz — Kommentar (2009) § 1 Tz 46.
§ 1 Abs 1 u Abs 2 KStG.
Doralt/ Ruppe, Grundriß des österreichischen Steuerrechts I9 (2007) Rz 919.
So zumindest Antoniolli/ Koja, Verwaltungsrecht 469, aA Hengstschläger, ZfV 2005, 835 mwN.
Achatz/ Leitner, Körperschaften öffentlichen Rechts und ihre Privatisierung im Steuerrecht2 (2001) 29 ff.
Richtlinien des BMF, GZ094501/58-IV/9/00, vom 13.7.2005, Umsatzsteuerrichtlinien 2000 — UStR 2000, Rz 270; AM Achatz/ Leitner, Privatisierung im Steuerrecht 29 ff.
§ 74 WRG 1959.
§ 87 WRG 1959.
Achatz/ Leitner, Privatisierung im Steuerrecht 33.
Körperschaftsteuergesetz 1988 — KStG, BGBl 401/1988 idF BGBl I 52/2009
Richtlinien des BMF, GZ BMF-010216/0038-VI/6/2007, vom 10.5.2007, Körperschaftsteuerrichtlinien 2001 — KStR 2001, Rz 66.
Siehe VwGH 17.10.2001, 99/13/0002, VwSlg 7654 F/2001.
KStR 2001 Rz 70; Vgl VwGH 4.2.2009, 2006/15/0220.
KStR 2001 Rz 70.
KStR 2001 Rz 67.
Vgl VwGH 19.10.1972, 2119/71.
KStR 2001 Rz 34 ff.
Siehe VwGH 21.05.1997, 93/14/0033 VwSlg 7181 F/1997.
§ 2 Abs 5 KStG.
Siehe dazu Doralt/ Ruppe, Steuerrecht, Rz 925.
Siehe dazu VwGH 25.5.1970, 1370/69; Achatz/ Leitner, Privatisierung im Steuerrecht 31.
Vgl VwGH 3.11.1961, 855/16.
Siehe dazu § 2 Abs 4 lezter Satz KStG iVm § 8 Abs 2 KStG; oder Doralt/ Ruppe, Steuerrecht, Rz 929.
Vgl Doralt/ Ruppe, Steuerrecht, Rz 927 und Achatz in Achatz/Isak/Marhold 92.
Vgl § 45 Abs 2 BAO; Höhne/ Jöchl/ Lummerdorfer, Vereine 183 ff.
Neuhold, Beteiligung der Gemeinde 47 mwN.
Neuhold, Beteiligung der Gemeinde 47 mwN.
Achatz/ Leitner, Privatisierung im Steuerrecht 212 f; vgl dazu ausführlich Burgstaller in Lang/Schuch/Staringer, KStG, § 7 Tz 72 ff und Suttner in Lang/Schuch/Staringer, KStG, § 2 Tz 108 ff, mit Hinweis auf teils anders lautende Lehre.
Achatz/ Leitner, Privatisierung im Steuerrecht 221.
Neuhold, Beteiligung der Gemeinde 47 mwN.
VwGH 27.03.1996, 93/15/0209, VwSlg 7084 F/1996.
Achatz/ Leitner, Privatisierung im Steuerrecht 219.
Siehe www.trofaiach.at (6.5.2009), sowie Organigramm im Jahresbericht 2006.
Achatz/ Leitner, Privatisierung im Steuerrecht 107.
Ruppe, Umsatzsteuergesetz3 (2005) § 2 Tz 161.
Achatz/ Leitner, Privatisierung im Steuerrecht 107. Dies wiederum erscheint aus europarechtlicher Sicht bedenklich.
VwGH 22.2.1977, 1187/76; Ruppe, Umsatzsteuergesetz3 § 2 Tz 161.
Eine umsatzsteuerliche Besteuerung dieser Umsätze einer juristischen Person des Privatrechtes würde eine eklatante Wettbewerbsverzerrung bedeuten und daher den Bestimmungen und Zielsetzungen der Richtlinie 2006/112/EG des Rates vom 28. November 2006 über das gemeinsame Mehrwertsteuersystem widersprechen. Siehe dazu auch Achatz in Achatz/ Isak/ Marhold 91; Ruppe in Funk 147 und Heinrich in FS Ruppe 206.
Achatz/ Leitner, Privatisierung im Steuerrecht 136; siehe § 12 UStG.
Verordnung des Bundesministers für Finanzen über das Vorliegen von Einkünften, über die Annahme einer gewerblichen oder beruflichen Tätigkeit und über die Erlassung vorläufiger Bescheide (Liebhabereiverordnung — LVO), BGBl 33/1993 idF BGBl II 15/1999.
So auch Achatz/ Leitner, Privatisierung im Steuerrecht 231; § 1 Abs 2 LVO stellt überwiegend auf eine Nutzung im Rahmen der Lebensführung ab. An einer solchen Nutzung wird es meist mangeln.
UStR 2000 Rz 270, wobei der Gemeindeverband sogar fälschlicherweise als Gebietskörperschaft angesehen wird. Siehe dazu VfGH 5.3.1994, KR1/93 VfSlg 13.705/1994; oder Walter/ Mayer/ Kucsko-Stadlmayer, Grundriss des österreichischen Bundesverfassungsrechts10 (2007) Rz 415 FN22.
Bürgler in Berger/ Bürgler/ Kanduth-Kristen/ Wakounig (Hrsg), UStG-Kommentar (2006) § 2 Rz 11.
Vgl VwGH 9.3.2005, 2001/13/0189 u 29.11.1994, 93/14/0150.
Bürgler in Berger/ Bürgler/ Kanduth-Kristen/ Wakounig, § 2 Rz 28.
Achatz, Steuerrechtliche Aspekte von Ausgliederungen, RFG 2003, 52 (55).
Doralt/ Ruppe, Steuerrecht, Rz 1235.
Vgl Rathgeber, Die Steuerrechtliche Behandlung von Selbstversorgungsbetrieben, RFG 2004, 57 (61).
UStR 2000 Rz 263 u 268; Siehe dazu krit Achatz/ Leitner, Privatisierung im Steuerrecht 119 f, die von einer Optionsmöglichkeit ausgehen, wenn dies für den Steuerpflichtigen günstiger ist, als eine Einheitsbetrachtung.
ARD 5455/15/2003.
Vgl VwGH 25.2.1963, 0513/61 und 13.3.1986, 86/16/0034, der laut Gesetz auf eine Tätigkeit im Rahmen eines öffentlich-rechtlichenWirkungskreises abstellt. Dieser öffentlich-rechtlicheWirkungskreis liege außerhalb der hoheitlichen Tätigkeit, im Bereich der Privatwirtschaftsverwaltung, und sei gekennzeichnet durch eine Tätigkeit zu der die Gebietskörperschaft in Besorgung ihrer öffentlich-rechtlichen Aufgaben verpflichtet sei.
VwGH 17.5.1988, 88/05/0018 VwSlg 12731 A/1988.
Kärntner Straßengesetz 1991 — K-StrG, LGBl 72/1991. Die Bestimmungen hinsichtlich der Schneeräumung sind jenen des Stmk LStVG sehr ähnlich.
VfGH 26.2.1985, G77/84 VfSlg 10357/1985, zum Oö Landes-StraßenverwaltungsG 1975, LGBl 22/1975, das dem Stmk LStVG im Aufbau ähnlich ist. Der Gesetzgeber hatte im Oö LStVG 1975 jedoch an mehreren Stellen die Landesstraßenverwaltung als Antragsteller den Behörden der allgemeinen staatlichen Verwaltung als Entscheidungsorgane gegenübergestellt, dies trifft auch auf das Stmk LStVG (zB § 51) zu.
Nicht aber vom Eigentümer der Liegenschaft, da öffentliche Straßen unabhängig vom Willen des Grundeigentümers bestehen gem § 2 Abs 1 Stmk LStVG.
Vgl Binder in Klug/ Oberndorfer/ Wolny, Rz 60.
Siehe dazu UStR 2000, Rz 2906 ff u ESt-Protokoll 2003.
Vgl VwGH 11.12.1996, 94/13/0025.
Fellner, Kommunalsteuegesetz 19934 (2008) § 1 Rz 2.
Vgl VwGH 24.10.2002, 2002/15/0177.
Vgl VwGH 30.4.2003, 2003/13/0038; Fellner, KommStG § 1 Rz 3.
Bundesgesetzes, mit dem eine Kommunalsteuer erhoben wird (Kommunalsteuergesetz 1993 — KommStG 1993), BGBl 819/1993 idF BGBl I 20/2009.
Fellner, KommStG, § 1 Rz 2 u 3.
Fellner, KommStG, § 2 Rz 1.
Fellner, KommStG, § 2 Rz 28.
Bundesgesetz vom 15. Juni 1972 über die Besteuerung der Umsätze (Umsatzsteuergesetz 1972), BGBl 223/1972.
Siehe Rathgeber, RFG 2004, 61 mwN.
Vgl VwGH 29.1.2003, 98/13/0205.
Siehe Ausführungen zum KStG und UStG, sowie Fellner, KommStG, § 3 Rz 61 ff und im Stmk GVOG § 2 Abs 2 wird festgelegt, dass dem Gemeindeverband dieselbe rechtliche Stellung zukommt, wie diese den Gemeinde bei Erfüllung der übertragenen Aufgabe zukam.
Achatz, RFG 2003, 55 u 57.
Siehe Abschnitt 2a, §§ 33a ff, Stmk Kinderbildungs-und Betreuungsgesetz, LGBl 22/2000 idF LGBl 73/2010.
Höhne/ Jöchl/ Lummersdorfer, Vereine 185.
§ 35 Abs 2 BAO; Vereinsrichtlinien 2001 vom 12.1.2004 — VereinsR 2001 Rz 69, 372 u 602, Richtlinien des BMF, GZ06 5004/10-IV/6/01.
Höhne/ Jöchl/ Lummersdorfer, Vereine 200 ff; VereinsR 2001 Rz 136 ff.
Siehe § 45 Abs 2 BAO; Höhne/ Jöchl/ Lummersdorfer, Vereine 204.
Siehe Ruppe, UStG, § 2 Tz 216.
Siehe dazu näher http://www.gratiskindergarten.steiermark.at/ (11.3.2009)
Stmk Kinderbetreuungsförderungsgesetz, LGBl 23/2000 idF 104/2008.
Siehe dazu http://www.frauen.steiermark.at/cms/beitrag/10994317/33412591 (11.3. 2009); AA Ruppe, UStG § 2 Rz 216.
Vgl § 6 Abs 1 Z 23 u 25 UStG; Ruppe, UStG § 6 Tz 422 u Kanduth-Kristen in Berger/Bürgler/Kanduth-Kristen/Wakonig, § 6 Rz 594.
Kanduth-Kristen in Berger/ Bürgler/ Kanduth-Kristen/ Wakonig, § 6 Rz 596 f; Ruppe, UStG § 6 Tz 422; BGBl 21/1995 Art XIV — Begleitmaßnahmen zum Umsatzsteuergesetz 1994.
UStR Rz 988.
§ 10 Abs 2 Z 14 UStG; Kanduth-Kristen in Berger/ Bürgler/ Kanduth-Kristen/ Wakonig, § 6 Rz 601.
Ehrke/ Pilz, Steuerbefreiung bei Ausgliederung, RFG 2003, 58 (59).
Ehrke/ Pilz, RFG 2003, 60; Huemer/Moser, Ausgliederung von Aufgaben und die Befreiung des Art 34 Budgetbegleitgesetzes 2001, in Gröhs/Havranek/Lang/Mayer Wolfgang/Pircher Gerhard/Prändl (Hrsg), Ausgliederungen — privatwirtschaftliche Aktivitäten der öffentlichen Hand, (2003), 407.
Ehrke/ Pilz, RFG 2003, 60; Huemer/Moser in Gröhs/Havranek/Lang/Mayer Wolfgang/Pircher Gerhard/Prändl 408.
Ehrke/ Pilz, RFG 2003, 61.
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Jantschgi, G. (2011). Steuerrecht. In: Gemeindekooperationen innerhalb der Kleinregionen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0683-9_9
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