Zusammenfassung
Julius Wagner-Jauregg war Erneuerer der Wiener Psychiatrischen Anstalt und Zeitgenosse von Sigmund Freud* wie auch dessen Freund, obwohl er im Namen einer organisch orientierten psychiatrischen Position eine radikale Haltung gegen die Psychoanalyse* einnahm. Er entwickelte die Malariatherapie zur Heilung der progressiven Paralyse und bekam dafür 1927 den Nobelpreis für Medizin. 1920 wurde er der Pflichtvergessenheit beschuldigt und musste vor einer Untersuchungskommission erscheinen, in der Freud als Experte saß. Er hatte Kranke, die an Kriegsneurosen* litten, mit Elektroschocks behandelt und sie der Simulation beschuldigt. Diese Affäre führte zu einer erneuten Debatte über die Frage der traumatischen Neurose und der Simulation. Wagner-Jauregg, der wütend war, dass Freud ihn, wenn auch gemäßigt, kritisiert hatte, beschuldigte ihn später, die Situation zur Durchsetzung seiner Theorien ausgenützt zu haben.
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Roudinesco, É., Plon, M. (2004). W. In: Wörterbuch der Psychoanalyse. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0640-2_22
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