Zusammenfassung
Im Rahmen einer „Lebenslaufmedizin“ versorgen Hausärzte ihre Patienten aller Altersstufen nicht nur in akuten Krankheitssituationen, sondern langfristig und kontinuierlich über viele Jahre. Im Verlauf dieser Langzeitversorgung verlagert sich der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit von der ausschließlichen Krankheitsbehandlung zunehmend auf die Aktivierung, Motivierung und Anleitung ihrer Stammpatienten zur Mitwirkung bei der Wiedererlangung und Erhaltung ihrer Gesundheit. Wir beobachten, wie verschieden jeder Patient sein Kranksein erlebt und dass jeder anders reagiert und damit umgeht. Es ist unsere Aufgabe, jeden einzelnen kontinuierlich zu unterstützen, indem wir seinem unterschiedlichen individuellen Hilfebedarf entsprechen. Die salutogenen Ressourcen des Kranken und seiner Familie setzen wir vorrangig ein; das macht hausärztliche Primärversorgung beson- ders effizient.
Besondere Aufmerksamkeit widmen Hausärzte der Langzeitversorgung chronisch Kranker, deren wachsende Zahl den überwiegenden Teil ihrer Arbeitszeit beansprucht und deren Komplexität zusätzliche Kompetenzen erfordert. Damit sie der Vielfalt des unterschiedlichen Bedarf an professionellen Hilfen bei jedem einzelnen entsprechen können, ist ein konsequent patientenzentriertes Denken und Handeln erforderlich, das nachfolgend an Patientenbeispielen mit und ohne Komplikationen verdeutlicht wird
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Sturm, E. (2004). Langzeitversorgung. In: Fischer, G.C., Hesse, E., Keseberg, A., Lichte, T., Romberg, HP. (eds) Komplikationen in der Hausarztpraxis. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0599-3_47
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