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Der Prozess der Bewegung: Motorik

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Zusammenfassung

Bewegung ist im weitesten Sinne jede Veränderung, im engeren Sinne die stetige Ortsveränderung eines Körpers. Letzere Bewegungsart ist eine wahrnehmbare, die am deutlichsten erkannt wird, wenn sie stetig ist, wenn sie nicht zu schnell und nicht zu langsam und wenn das Wahrgenommene sich so bewegt, dass es für den Beschauer dieselbe Form, Grösse, Beschaffenheit usw. behält. Nach dem sogenannten Carpenter-Gesetz erzeugt jede Wahrnehmung oder Vorstellung einer Bewegung in uns einen leisen Antrieb zum Mitvollzug dieser Bewegung.3 In dieser kurzen Definition wird bereits ein weites Feld aufgetan, auf dem sich über Bewegung forschen und referieren lässt. Hier soll vor allem von der Bewegung des menschlichen Körpers und den damit verbundenen Begriffen die Rede sein. Lokomotion (Lokus = Ort, motion = Bewegung) ist jener, der für den menschlichen Gang, die Bewegung von einer Stelle zur anderen steht. Insgesamt wird mit dem Begriff Motorik (Motor = lat. Beweger) die Gesamtheit der willkürlichen aktiven Muskelbewegungen in der Physiologie, die motorische Steuerung in der Neurowissenschaft, und die Bewegungen des Menschen als Ausdruck seiner Persönlichkeit (Mimik, Gestik) in der Psychologie abgedeckt. Ob und wie ein Körper bewegt werden kann hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen vom Körperbau selbst, also von der Anatomie. Damit sind Knochen und Knorpel, die Knochenhaut, Muskeln, Sehnen, Gelenke und das Ligament (elastisches Bindegewebe), sowie die Lage der Organe zu verbinden. Weiters das Zentralnervensystem mit den Verbindungen zu Sensorik und zu den motorischen Systemen (motorischer Kortex) zwecks Steuerung der Bewegungsabläufe; welche durch den visuellen Kortex unterstützt wird. Nötig ist weiters ein Empfindungsvermögen für die Muskeln und die Bewegung selbst, die Kinästhetik. Dazu bedarf es noch der Propriozeption, also den Lage- und Bewegungssinn der Muskulatur. Insgesamt kann von prinzipiellem Körperschema, individuellem Körperbild und subjektivem Körperempfinden gesprochen werden. In diesem physiologisch-psychologisch strukturierten, somatosensorisch-motorisch organisierten Rahmen findet Fremd- und Eigenbewegung statt.

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Hojdeger, R., Faust, AM. (2004). Der Prozess der Bewegung: Motorik. In: Homunculus-Pflegetherapie®. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0593-1_9

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